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Spende Kontrast für bedürftige Kinder

Insgesamt 800 Euro hat die Zerbster Tafel von dem Verein der Bundestagsfraktion „Die Linke“ bekommen.

Von Emily Engels 16.11.2016, 00:01

Zerbst l Es sind schöne Erinnerungen, die Birgit Brandtscheit, Leiterin der Zerbster Kindertafel, mit der Reise nach Berlin verbindet. Mit neun Kindern und zwei weiteren erwachsenen Begleitern seien sie für eine Woche unterwegs gewesen. Während sie bei Unterkunft und Verpflegung (Ferienwohnung und Selbstversorgung) das Budget möglichst niedrig gehalten haben, hätten sie sich in Berlin den ein oder anderen „Luxus“ geleistet. „Wir haben eigentlich alles gesehen. Vom Zoo über das Aquarium bis hin zu dem berühmten Kaufhaus des Westens (KadeWe)“, zählt sie auf.

Davor seien sie in einem Second-Hand-Laden gewesen, wo die Kinder ihr Taschengeld ausgeben konnten. „Die Handtaschenabteilung des KadeWe, wo es Modelle für 23 000 Euro gibt, bot da schon einen Kontrast – und das sollte auch so sein“, schildert Brandtscheit.

Denn mit der Reise wollte sie erreichen, dass das „Berufsziel Hartz-IV“, das von vielen Kindern „angestrebt“ werde, nicht sein müsse, dass es noch andere Wege und Möglichkeiten gebe. „Ein Mitarbeiter in der Handtaschenabteilung erzählte uns, wie er selbst den Weg aus der Hartz-IV-Falle geschafft hat“, erzählt die Kindertafel-Leiterin.

Überhaupt möglich war die Reise dank der Spende des Vereins der Bundestagsfraktion „Die Linke.“ „Wir geben pro Person 200 Euro monatlich von unseren Diäten ab“, erzählt Jan Korte, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion „Die Linke“. So gingen 800 Euro an die Zerbster Tafel.

„600 Euro flossen in die Reise mit den Kindern mit ein, die restlichen 200 Euro wurden für die Anschaffung von Küchengeräten verwendet“, sagt Ute van Tulden, Leiterin der Zerbster Tafel. So gebe es dank der Spende jetzt eine neue Kaffee- und Küchenmaschine sowie eine Fritteuse.

„Für die Reise nach Berlin mussten wir zusätzlich Geld von Kuchenbasaren und weiteren Aktionen verwendet“, sagt Brandtscheit. Auf der Reise habe sie gemerkt, wie wichtig es sei, den Kindern eine Tagesstruktur zu vermitteln. Dazu würden auch einfache Dinge wie das tägliche Zähneputzen gehören. Sie hofft, dass die Fahrt bei den Kindern einen bleibenden Eindruck hinterlässt. „Und wenn es nur ein Kind ist, dem wir durch die Reise eine Perspektive gegeben haben, war es das wert.“