1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Gebühren sollen leicht steigen

Stadthalle Gebühren sollen leicht steigen

Die Nutzungsgebühren für die Zerbster Stadthalle sollen geringfügig angehoben werden. Die Diskussion hat begonnen.

Von Daniela Apel 16.06.2016, 17:00

Zerbst l Aufgrund der angespannten Finanzlage der Einheitsgemeinde Zerbst schlägt die Verwaltung eine leichte Anhebung der Stadthallengebühren vor. Wie Kulturamtsmitarbeiterin Dagmar Kluge den Ausschussmitgliedern darlegte, ist nach drei Jahren nun wieder eine Neukalkulation fällig. Diese soll genutzt werden, um im Rahmen der Haushaltskonsolidierung höhere Einnahmen zu erzielen. „Wir kommen aber nicht an Gebühren heran, die kostendeckend wären“, machte sie deutlich.

Heinz Reifarth (FDP) befürwortete das Ansinnen, die Gebühren heraufzusetzen. „Ich finde es moderat“, sah er durchaus noch Spielraum. Vor allem für fremde Nutzer hätte man die Spirale noch weiter nach oben drehen können, meinte er. „Es ist sicher eine schwierige Sache“, war ihm bewusst, dass sich Veranstalter eine Alternative suchen werden, wenn es ihnen zu teuer ist. Unterdessen bildete für Dagmar Kluge die exakte Definition, wer Fremdnutzer ist und wer nicht, eher Kopfzerbrechen.

„Mir ist wichtig, dass unsere Schulen die Stadthalle weiterhin kostenlos nutzen können. Das sollte beibehalten werden“, meldete sich Nicole Ifferth (UWZ) zu Wort. Die Grundschulen als städtische Einrichtungen müssten nichts bezahlen, bestätigte Dagmar Kluge.

Bernd Wesenberg (Bündnis 90/Grüne) überlegte, ob es nicht Sinn machen würde, nach Sommer- und Wintermonaten zu unterscheiden. Schließlich würden geringere Betriebskosten anfallen, wenn nicht geheizt werden muss. Wie Anja Friedrich, Leiterin des Amtes für Steuern, Beiträge und Beteiligungen, erklärte, handelt es sich um eine Mischkalkulation, die den Gebühren zu Grunde liegt. Saisonal zu differenzieren sei schwierig. „Ich weiß nicht, ob es den Verwaltungsaufwand lohnt, einzig die Heizkosten herauszurechnen“, gestand sie. Unabhängig davon sei dies durchaus eine Gestaltungsmöglichkeit.

Die nun vorgeschlagenen Gebühren betrachtete Wesenberg ansonsten als angemessen. „Ich bin nicht der Meinung, dass es zu niedrig ist.“ Er dachte da unter anderem an die Jugendweihefeiern und Abi-Bälle, die in der Stadthalle stattfinden.

Uwe Krüger (SPD) sprach sich für eine Unterscheidung von gewerblicher und nicht gewerblicher Nutzung aus und damit zwischen einem Veranstalter, hinter dem eine Agentur und eine Gewinnabsicht stehen, und eben einem Verein, der dort nur Unkosten deckende Eintrittspreise nimmt. Für gemeinnützige Vereine der Einheitsgemeinde Zerbst gelten bereits ermäßigte Gebührensätze für Proben und Turniere, die mit der neuen Gebührensatzung festgeschrieben werden sollen.

Günter Benke (SPD) fand, dass der Gebührendeckungsgrad für den Katharina-Saal höher ausfallen sollte. Dieser liegt je nach Nutzungsart – nur mit Vorbühne oder auch mit Garderoben – bei unter 20 Prozent. Beim Fasch-Saal werden zum Vergleich gut 25 Prozent erreicht.

Über nur sieben Veranstaltungen im Monat könnten nicht alle Kosten reingeholt werden, nannte Wolfgang Berzau (Linke) ein Beispiel. „Es ist besser, ein Gebäude wird genutzt“, erklärte er. „Wir sollten die ganze Sache nicht überreizen, sonst kann es nach hinten losgehen“, gab Nicole Ifferth zu bedenken. „Wir wollen eine kulturelle Nutzung der Stadthalle und dass diese der Öffentlichkeit zur Verfügung steht“, unterstützte sie den Verwaltungsvorschlag.

„Ich finde, wir sollten den Entwurf so beschließen und beobachten, wie sich die Nutzung entwickelt“, regte der Ausschussvorsitzende Bernd Adolph (CDU) an. Bei der nächsten Gebührenkalkulation könnten sie dann spitzfindiger mit den Sätzen umgehen. Letztlich stimmten alle Ausschussmitglieder für den Vorschlag der Verwaltung. Mit diesem befasst sich als nächstes der Haupt- und Finanzausschuss auf seiner Sitzung am 20. Juni, bevor der Stadtrat am 29. Juni den endgültigen Beschluss fasst.