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Stadtrat Zerbster CDU will Funklöcher stopfen

Der Ortsverband Zerbst der Jungen Union hatte angekündigt, sich um die Funklöcher im Mobilfunknetz kümmern. Jetzt machen sie ernst.

Von Thomas Kirchner 05.10.2019, 01:01

Zerbst l Seit Ende Juli gibt es in Zerbst einen Ortsverband der Jungen Union (JU) – der insgesamt zweite im Landkreis Anhalt-Bitterfeld neben dem Ortsverband Köthen. „Schon lange war es den Zerbster Mitgliedern im Kreisverband der Jungen Union ein großes Anliegen, sich mit Hilfe eines eigenen Ortsverbandes auf kleiner und lokaler Ebene für ihre Heimat einzusetzen“, begründete der Vorsitzende des neuen Ortsverbandes Justin Wurbs im Gespräch mit der Volksstimme damals die Gründung

Die jungen Mitglieder wollten sich für die Belange ihrer Kommune einsetzen und dabei natürlich die gesamte Einheitsgemeinde Zerbst im Blick haben, so Wurbs. Eines der Probleme, die die jungen Christdemokraten angehen wollten, sind die vielen Funk-löcher im Mobilfunknetz in den Ortschaften. „Hier gibt es sogenannte ‚Funklochstopfer‘. Das sind mobile Sendestationen wie Teleskopmasten und Mobilfunk-Container“, erläuterte Wurbs die Idee der Zerbster Jungen Union.

Jetzt wird es konkret, denn Jonas Döhring (CDU) stellte während der jüngsten Stadtratssitzung namens seiner Fraktion den Antrag, zu prüfen, ob in Teilen der Einheitsgemeinde Zerbst nicht eben diese Funklochfinder platziert werden können, die einen lückenlosen Empfang im Mobilfunknetz ermöglichen.

„Die Junge Union“ – dessen stellvertretender Ortsvorsitzender Jonas Döhring ist – „ist mit der Bitte an die Fraktion herangetreten, dem Stadtrat dieses Projekt vorzustellen“, sagte der Stadtrat Döhring: „Die CDU-Fraktion bittet den Stadtrat nach geeigneten Möglichkeiten zu suchen, um die zum Teil ungenügende Mobilfunkabdeckung in der Region deutlich zu verbessern.“

In diesem Zusammenhang habe die Junge Union Zerbst eine mobile Lösung gefunden, um kurzfristig, kostengünstig und unbürokratisch bestehende Funklöcher im Stadtgebiet zu schließen. „Der Stadtrat wird vor dem Hintergrund eines möglichen landesweiten Förderprogramms gebeten, diese Initiative zu unterstützen“, heißt es in dem Antrag.

Die CDU-Fraktion legte den Stadtratsmitgliedern eine schriftliche Begründung ihres Antrages vor. Darin heißt es: „Deutschland und Sachsen-Anhalt hinken im Hinblick auf die flächendeckende Versorgung mit Mobilfunk gegenüber anderen EU-Mitgliedsstaaten deutlich hinterher. Insbesondere in ländlichen Räumen und entlang wichtiger Verkehrsachsen gibt es eine Häufung von Funklöchern.“

Die CDU-Fraktion habe die Initiative ergriffen und die Situation über die Funklochfinder-Aktion deutlich illustriert. Leider gebe es auch für die Einheitsgemeinde Zerbst erhebliche Defizite in der Empfangsqualität, die vor allem die heimischen Unternehmen vor unnötige Herausforderungen stelle. „Die Junge Union hat daher Kontakt zu der Magdeburger Firma „Funklochstopfer“ aufgenommen, die eine technische Möglichkeit gefunden hat, unterversorgte Gebiete kostengünstig und kurzfristig mit Mobilfunk zu versorgen. Im Rahmen einer landesweiten Demonstrationstour wäre es möglich, die Technik auch in der Einheitsgemeinde Zerbst zu installieren.“

Dafür sei es erforderlich, dass der Stadtrat seine Zustimmung erteilt. Der Landtag von Sachsen-Anhalt habe bereits im Frühjahr ein landesweites Förderprogramm zur Verbesserung des Mobilfunks angekündigt. Zerbst hätte gute Chancen, Teil eines möglichen Förderprogramms zu werden. Eine vorausgehende Testpha- se würde die Chancen, in das Förderprogramm aufgenommen zu werden, deutlich erhöhen.

„Die Junge Union hat mir dieses Projekt bereits bei einem Gespräch vorgestellt“, antwortete Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) gleich auf Döhrings Antrag. Zufällig sei die Deutsche Telekom etwa zur selben Zeit an die Stadt herangetreten, um ihrerseits das Projekt Funklochstopfer vorzustellen. „Hier bräuchte es nicht einmal zwingend einen Ratsbeschluss, da ich den Auftrag auch schon in die Verwaltung gegeben habe, um das ganze anzuschieben“, erläuterte Dittmann den Stadträten.

Bauamtsleiterin Heike Krüger informierte anschließend über den Gesprächsstand mit der Telekom zu diesem Projekt. „Aktuell haben wir die Ortschaften Schora und Jütrichau für die Funklochstopfer im Blick“, sagte Krüger. Man sei derzeit auf der Suche nach geeigneten Grundstücken, auf denen die Container und Masten aufgestellt werden könnten.

„Parallel läuft gerade eine Aktion der Telekom, für man sich bis zum 30. November bewerben kann. Hier geht es allerdings nur um 50 Funklöcher die man bundesweit stopfen will. Ich denke, hier wird es weitere Aktionen geben. Hier wollen wir uns mit den Ortschaften Walternienburg und Steckby bewerben“, so die Bauamtsleiterin.

Dies alles gilt allerdings nur für das Netz der Telekom.