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Straßenbau Holperpiste weicht Asphaltstraße

Die Zerbster Karl-Marx-Straße soll zwischen Bahnhofstraße und Jannowitzbrücke grundhaft ausgebaut werden.

Von Daniela Apel 08.10.2018, 01:01

Zerbst | Mit knapp 800.000 Euro ist der Ausbau der Karl-Marx-Straße veranschlagt. Das Geld soll in den 510 Meter langen Abschnitt zwischen Bahnhofstraße und Jannowitzbrücke fließen, für den die Stadt Zerbst als Baulastträger zuständig ist. Die Umsetzung der Maßnahme muss 2019 erfolgen, da sonst die Fördermittel in Höhe von 414.000 Euro verfallen. Das erläuterte Heike Krüger, Leiterin des Bau- und Liegenschaftsamtes, im Bau- und Stadtentwicklungsausschuss, in dem das Projekt vorgestellt wurde.

Heike Osterwald vom beauftragten Ingenieurbüro Wasser und Umwelt aus Zerbst blickte zunächst auf den momentanen schlechten Zustand der Gemeindestraße. Demnach enge sich die 8 Meter breite, mit Kopfsteinen gepflasterte Fahrbahn nach 120 Metern auf 4,75 Meter ein. Der 3,75 Meter breite Geh- und Radweg setze sich aus unterschiedlichem Pflaster zusammen. „Ein Regenwasserkanal fehlt komplett. Wir haben dort riesige Probleme, das Wasser wegzukriegen“, zielte die Planerin vor allem auf den Bereich der vorhandenen Verkehrsinsel oberhalb der Firma Enke hin.

Entlang der Straße stehen acht Linden, die eine Allee bilden. „Wir denken, dass ihr Zustand so ist, dass wir sie fällen können“, erklärte Heike Osterwald.

Wie sie ausführte, soll die Fahrbahn eine Breite von 7,50 Meter erhalten und zwar auf ihrer gesamten Länge. Auf beiden Seiten wird ein jeweils 1,50 Meter breiter Radwegstreifen auf dem Asphalt markiert – wie bereits in der Kastanienallee und neuerdings in der Lusoer Straße.

Nördlich der Straße schließt sich einseitig der Gehweg an. „Jedes Grundstück erhält eine Auffahrt mit Verbundpflaster in Anthrazit“, informierte die Planerin. Darüber hinaus sollen ausreichend Parkflächen für die Anlieger geschaffen werden.

Neben der Erneuerung der Beleuchtung ist die Verlegung eines Regenwasserkanals vorgesehen. „Dieser wird aber noch keine vernünftige Vorflut haben, da der erste Bauabschnitt bislang nicht realisiert ist“, gab Heike Osterwald zu bedenken.

Der erste Bauabschnitt umfasst den Teil der Karl-Marx-Straße, über den die Bundesstraße 187a verläuft. Das heißt, die Strecke zwischen Bahnhofstraße und Biaser Straße. Eigentlich sollte sich dieser Abschnitt bereits im Ausbau befinden. Das Submissionsergebnis im Frühjahr fiel allerdings so hoch aus, dass die Ausschreibung aufgehoben wurde, wie Heike Krüger erinnerte.

In beiden Fällen handelt es sich um Gemeinschaftsprojekte, in die weitere Partner involviert sind wie beispielsweise der Abwasser- und Wasserzweckverband Elbe-Fläming und die Heidewasser GmbH. So ist geplant, zwischen Bahnhofstraße und Jannowitzbrücke den Schmutzwasserkanal zu erneuern und die gusseiserne Trinkwasserleitung gegen PE-Rohre zu ersetzen.

Heike Osterwald vermutete, dass sich auch die Telekom beteiligt und Lehrrohre verlegt. „Und die Stadtwerke für den Strom wohl auch“, bemerkte sie. Offen ist, ob ebenfalls eine neue Druckleitung für Gas in die Erde kommt.

Die Realisierung der Maßnahme soll in mehreren Abschnitten erfolgen, ergänzte Heike Krüger. Es solle gewährleistet werden, dass die ansässigen Firmen während der Bauzeit erreichbar sind.

Als Ausweichfläche zum Parken und als Ausweichstrecke an sich hat die Verwaltung das angrenzende Gelände der Deutschen Bahn ins Auge gefasst. Diesbezüglich soll Kontakt aufgenommen werden mit dem Ziel, einen entsprechenden Nutzungsvertrag abzuschließen, erläuterte die Amtsleiterin.

Bevor der Ausbau der Karl-Marx-Straße startet, wird es eine Bürgerversammlung geben. Diese Informationsveranstaltung richtet sich an alle anliegenden Grundstückseigentümer, die finanziell an den Projektkosten beteiligt werden.

„Was passiert, wenn sich wieder keine Firma findet, die für unser Geld baut?“, erkundigte sich Ausschussmitglied Dr. Walter Elß (FDP). „Dann ist das Projekt gestorben, oder?“, beantwortete er seine Frage gleich selbst.