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Straßenbau Zerbst Kirschallee-Kreisel steht auf der Kippe

Die Jannowitzbrücke in Zerbst wird nicht neu gebaut.

Von Daniela Apel 08.01.2016, 14:00

Zerbst l Einen Neubau der 2012 abgerissenen Jannowitzbrücke wird es nicht geben. Neben planungsrechtlichen Unsicherheiten spielte die wegbrechende Förderung eine ausschlaggebende Rolle, dass Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) alle weiteren Planungen in der Angelegenheit stoppte. „Die Finanzierung ist nicht zu stemmen, weil schlichtweg die Mittel nicht zur Verfügung stehen“, erklärte er im Volksstimme-Interview mit Blick auf die Gesamtbaukosten in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro. Etwa 1,2 Millionen Euro sollten aus dem Mehrjahresprogramm für Straßenbau fließen, das allerdings deutlich überzeichnet ist. In Abstimmung mit dem Landkreis als Bewilligungsbehörde folgte schließlich die Entscheidung, vom Brückenprojekt Abstand zu nehmen. Stattdessen erhielt die Stadt vom Kreis die Förderzusage für den grundhaften Ausbau der Karl-Marx-Straße sowie Lusoer Straße und Frauentorplatz.

Die Tatsache, dass die Jannowitzbrücke nicht neu errichtet wird, hat ebenfalls zur Folge, dass sich die Verkehrsflüsse im Bereich Kirschallee – als Anbindung des Gewerbegebietes Altbuchsland zur B 184 – nicht gravierend ändern werden. Genau das jedoch wäre Betrachtungsinhalt des Verkehrsentwicklungskonzeptes gewesen, dessen Ergebnisse wiederum die Diskussionsgrundlage für die Gestaltung der Kreuzung B 184/ Kirschallee gebildet hätte. In Anbetracht der jetzigen Situation „wäre es völliger Unfug, eine solche Studie in Auftrag zu geben“, erklärte Dittmann. Unabhängig davon, werde die Stadt mit der Landesstraßenbaubehörde (LSBB) Gespräche zur weiteren Modernisierung der B 184 aufnehmen, bezog er sich auf den Sanierungsabschnitt ab der Zufahrt zum Aldi-Einkaufsmarkt bis zur Einmündung Kirschallee. Wie diese aussehen wird, steht momentan nach wie vor in den Sternen. Seitens der Stadt wird auch weiterhin ein Kreisverkehr favorisiert. Die Tendenz der LSBB hingegen geht zu einer normalen Einbindung der rege frequentierten Kreuzung – gegebenenfalls mit Ampel. „Ich denke, da werden wir uns nicht einig“, meinte Dittmann. Ob er Recht behält, wird sich zeigen. Zumindest schloss Oliver Grafe, Regionalbereichsleiter der Niederlassung Ost, zuletzt einen Kreisel nicht gänzlich aus. Allerdings war zu dem Zeitpunkt auch noch von einem Neubau der Jannowitzbrücke die Rede...