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Stuntdays Der Asphalt ist ihr Zuhause

Zum elften Mal präsentierten sich die Helden der Stuntszene aus ganz Europa bei den German Stuntdays.Tausende Fans kamen nach Zerbst.

Von Thomas Kirchner 09.07.2017, 23:01

Zerbst l Quietschende Reifen, heulende Motoren, blaue Qualmwolken über dem Asphalt und der Geruch von verbranntem Gummi, das ist der Stoff aus dem Männerträume sind, was Frauen natürlich nicht ausschließt. Jeden Sommer strömen tausende Fans von sowohl zwei- als auch vierrädrigen heißen Öfen auf den ehemaligen Zerbster Militärflugplatz an der Dobritzer Landstraße nahe Zerbst, so auch am vergangenen Sonnabend. Da fanden die inzwischen elften, German Stuntdays statt, zum achten Mal in Zerbst.

Schon alleine die getunten „Karren“ sind eine Augenweide. Man bekommt den Eindruck, als seien an diesem Tag alle in Zerbst vereint. Schaut man den Jungs und Mädels, einige gerade 20 Jahre alt, dann noch bei ihren Stunts, ihren waghalsige Sprüngen und akrobatischen Balanceakten zu, verschlägt es einem schon manchmal den Atem. Sie rasen im Stehen, im Sitzen, auf einem Rad, mit den Füßen lässig neben dem Bike oder über das Lenkrad gelegt über die alte Start- und Landebahn, wo einst russische MIG´s abgehoben sind. Man muss schon ein wenig verrückt sein, und das im positivsten Sinne, um mit seinem Bike über eine Sprungschanze („Kicker“) abhebend zur etwa 20 Meter entfernten gegenüberliegenden Seiten zu fliegen und dabei die Landung perfekt zu timen. Damit aber nicht genug. Während des Fluges zeigen die Biker noch zahlreiche Tricks wie beispielsweise einen Backflip (Rückwärtssalto).

Für solche spektakulär-atemberaubenden Stunts braucht es jede Menge Übung und Präzision. Die Jungs und Mädels sind eben echte Profis. Und diese Helden sind es, die weitere Stuntfahrer zu diesem Event nach Zerbst locken. Ob beispielsweise aus Polen, Holland, Belgien oder Frankreich, Biker aus ganz Europa sind mittlerweile bei den German Stuntdays zu Gast. Scheinbar mühelos beherrschen die Fahrer ihre schweren, getunten Maschinen, lenken diese stehend wie Modell-Motorräder über den Beton, lassen die Räder durchdrehen, beim Driften die Hinterachse ausbrechen und so jede Menge schwarzen Gummi auf der einstigen Landebahn. Wie viele Reifen an diesem Tag das zeitliche gesegnet haben, ist nicht bekannt. Es dürften aber unzählige gewesen sein. Die Zuschauer dankten es den Akteuren mit tosendem Applaus. Wo man hinsah, hatten die Besucher ihre Kameras und Handys auf die Fahrer gerichtet. Jeder wollte „den“ Schnappschuss des Tages erhaschen.

Bei den zahlreichen waghalsigen Stunts konnte einem als Zuschauer schon Angst und Bange werden. „Was am wichtigsten ist: Zum Glück gab es keine Unfälle und keine nennenswerten Verletzungen“, zieht Sebastian „Basti“ Gläsel vom Organisationsteam am Ende des Tages eine positive Bilanz. Es habe zwar einige Verzögerungen und kleinere Programmänderungen gegeben, da ein Fahrzeug Öl verloren hatte, welches erst beseitigt werden musste. „Sicherheit geht eben vor“, erklärt Basti Gläsel. Auch mit den Besucherstrom seien die Organisatoren wie immer äußerst zufrieden. Eine genaue Zahl konnte Gläsel aber noch nicht nennen. „Das Wetter war optimal. Sowohl die Tribüne als auch das weitläufige Gelände waren fast durchweg gut gefüllt“, freut sich Gäsel. „Highlights, wenn man hier überhaupt jemanden hervorheben kann, waren sicher Gerd Habermann mit seinem Jet-Bike oder die BMX-Show.