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Tierheim In Zerbst Aufnahmestopp für Katzen

Im Zerbster Tierheim herrscht Ausnahmezustand. Daher wurde ein Aufnahmestopp für Katzen beschlossen.

Von Nadin Hänsch 29.08.2017, 09:00

Zerbst l Das Zerbster Tierheim des Tierschutzvereins Zerbst platz aus allen Nähten. Daher habe der Vorstand schweren Herzens einen Aufnahmestopp für Katzen beschlossen, informiert Vorstandsmitglied Silke Lebeda. Denn das Problem betreffe die Katzen.

„Jedes Jahr werden in Zerbst viele Katzenkinder wild geboren und ohne ihre Mütter zu uns gebracht“, sagt Pamela Strahler, Tierheimleiterin. Doch gerade da fangen die Probleme an, weil die Katzenmütter so nicht mitkastriert werden können. „Wir beherbergen jetzt 60 Katzen und damit sind unsere Gehege für Katzen voll besetzt. Weitere Tiere können wir im Moment nicht unterbringen“, sagt Pamela Strahler. Die absolute Ausnahme bilden verletzte Tiere und solche, die auf Hilfe angewiesen sind.

„Wir wollen auch einen Appell an alle Katzenbesitzer richten: Lasst eure Katzen, wenn sie Freigänger sind, bitte kastrieren“, hofft Pamela Strahler auf die Einsicht der Halter.

„Gerade im ländlichen Raum ist das ein großes Problem, weil sich viele nicht um ihre Tiere kümmern und wenn dann Nachwuchs kommt, wird sich ans Tierheim gewandt“, spricht Silke Lebeda aus Erfahrung. Und so habe jeder, der sich so verhalte, einen gewissen Anteil am Katzenleid. Denn eine Katze könne im Jahr dreimal bis zu sieben Junge bekommen.

Das Tierheim auf dem Gelände der Biaser Strasse 62 wird seit 1992 betrieben und hat Platz für 14 Hunde, 60 Katzen und einige Kleintiere. In diesem Jahr wurden bis dato 30 erwachsene Katzen und 50 Katzenkinder abgegeben. „Trotz guter Vermittlung von 66 Katzen, neun Hunden und elf Kleintieren in dieser Zeit kommen immer mehr Katzen rein, als vermittelt werden“, sagt Pamela Strahler.

So schlimm wie in diesem Jahr sei es noch nie gewesen, vergleicht Silke Lebeda. „Erst müssen die Katzen vermittelt werden, denn wir stoßen als Verein langsam an unsere finanziellen Grenzen.“

Immer höher werden die Futterkoste, Kosten für Tierarzt und der Arbeitsaufwand. „Obwohl wir uns viel Mühe geben, bleibt für das einzelne Tier nicht mehr viel Zeit“, bedauert Pamela Strahler.

Ein großes Problem sei auch, dass wild geborene Katzenkinder schwer zu zähmen seien und deren Vermittlung dadurch erschwert werde. Im Tierheim seien daher immer ehrenamtliche Helfer willkommen. Momentan kümmern sich neun Helfer, davon absolvieren zwei ein Freiwilliges Soziales Jahr und ein Helfer den Bundesfreiwilligendienst, um die Versorgung.

„Wir brauchen noch Leute, die Spaß am Katzenknuddeln haben und sich mit ihnen beschäftigen“, sagt Silke Lebeda. Nicht nur die wilden Katzen würden so schneller zahm werden, auch den Katzen, die aus einer Haushaltung kämen, würden Streicheleinheiten fehlen.

 

Wer einem Tier ein liebevolles Zuhause geben möchte oder Interesse an ehrenamtlicher Arbeit hat, meldet sich bei Pamela Strahler unter 03923/ 78 80 01.