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Tierheim Zerbst Neue Quarantäne-Station

Zwei neue Quarantäne-Stationen wurden im Zerbster Tierheim aufgebaut. Die Arbeiten hatten bereits im vergangenen Jahr begonnen.

Von Nadin Hänsch 21.03.2017, 00:01

Zerbst l Es gehe im Tierheim wieder voran, erzählt Pamela Strahler, Leiterin des Zerbster Tierheims. Bereits im vorigem Jahr hatten die Bauarbeiten für zwei neue Quarantäne-Stationen mit Außenbereich begonnen. Eine Station sei für Katzen und die andere für Hunde, die als Neuzugänge zunächst 14 Tage unter Beobachtung gestellt werden müssen, bevor sie bei ihren Artgenossen untergebracht werden können.

„Neun neue geräumige Käfige schmücken den Quarantäne-Container für unsere Katzenneuzugänge.“ Seit Mitte März sei die Station bezugsbereit. Lediglich die Station für Hunde wurde noch nicht bezogen, der Außenzwinger sei zudem noch nicht komplett fertig, so Strahler.

Obwohl das Tierheim bis auf den letzten Platz belegt sei, können sich die Mitarbeiter nicht beklagen. Zur zeit werden in der Einrichtung des Tierschutzvereins Zerbst 12 Hunde und gut 50 Katzen betreut.

„Doch im Moment haben wir ein Sorgenkind“, verrät die Leiterin. Katze Sayala ist seit einigen Tagen in der Obhut des Tierheims. „Die kleine Katze trauert und nimmt uns kaum Nahrung ab“, sorgt sich Strahler. Der Grund: „Ihr Herrchen ist gestorben und deswegen wurde die Katze zu uns gebracht.“

Die Tierliebhaberin hofft, dass bald ein neues Zuhause für das Kätzchen gefunden wird. „Vielleicht findet sich ja ein netter Interessent.“

Doch bevor ein Tier an Interessenten vermittelt wird, werde das Herrchen oder Frauchen in spe auf Herz und Nieren geprüft. Schließlich solle das Tier nicht wieder im Tierheim enden, weil es Probleme gegeben habe.

„Eine Selbstauskunft ist bei uns Standard“, sagt Strahler. Dort müsse auch eingetragen werden, wo der zukünftige Besitzer das Tier unterbringt, wenn er in den Urlaub fahren will oder wegen Krankheit nicht in der Lage sei, das Tier zu versorgen.

Im vergangenen Jahr konnten 24 Hunde vermittelt werden. „Es hält sich immer die Waage mit Zugängen und Ausgängen.“

Bei den Katzen sei es problematischer, da im Mai und im August immer viele Tiere abgegeben werden. Die meisten Katzen kommen von den Dörfern. „Manche Leute schaffen sich zwei Katzen an und lassen sie auf dem Grundstück frei laufen, geben ihnen Futter, aber lassen sie nicht kastrieren“, erklärt die Leiterin. „Am Ende finden sie Katzenbabys und bringen sie zu uns.“

Auch im Stadtgebiet von Zerbst gebe es Brennpunkte. „In Zerbst gibt es nur eine von der Stadt genehmigte Futterstelle – in der Biaser Straße – für verwilderte Katzen.“ Das Problem sei, dass viele Leute die Katzen illegal füttern. „Dadurch vermehren sich die Tiere natürlich noch mehr“, sagt Strahler.

„Ich kann den Menschen nur ans Herz legen, ihre Katzen kastrieren zu lassen, um das Problem einzudämmen, die verwilderten Katzen werden teilweise von den Mitarbeitern mit Fallen gefangen und kastriert.“ Doch das koste den Verein pro Katze rund 82 Euro. „Manchmal wollen die Leute auch Geld sparen und bringen uns ihre Katzen zum Kastrieren, behaupten aber, dass sie ihnen nicht gehören.“ Die Leiterin sei schon froh, wenn die Tiere danach wieder mitgenommen werden.

Im Tierheim gibt es immer viel zu tun. „80 Prozent unserer Arbeiten bestehen aus Reinigung der Zwinger und des Geländes.“ Denn es solle nicht nur sauber, sondern auch hygienisch rein sein, damit Krankheiten sich nicht ausbreiten können. „Zur Unterstützung haben wir zwei Jugendliche, die ihren Bundesfreiwilligendienst bei uns leisten“, freut sich die Leiterin. „Wer ein Herz für Tiere hat, kann sich gerne bei uns melden, denn im nächsten Monat wird wieder eine Stelle frei.“

Infos gibt es telefonisch unter 03923/78 80 01. Wer die Tiere besichtigen möchte ist mittwochs, freitags und sonnabends jeweils von 13 bis 15 Uhr willkommen.