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Tierzucht Eulenvögel und ein Ara mit dabei

50 Arten exotischer Vögel werden am kommenden Wochenende in Walternienburg den Besuchern auf der Burganlage präsentiert.

Von Petra Wiese 24.10.2016, 01:01

Walternienburg l Es ist wieder soweit. Am kommenden Wochenende veranstaltet der Verein „Kanarien und Exoten Zerbst“ seine Exotenschau. Zum 17. Mal findet diese in Walternienburg statt, zum vierten Mal in der Markt- und Festscheune der Walternienburger Burg. Das Ambiente hat schon was Besonderes, so der Vereinsvorsitzende Klaus Brösicke, der sich freut, dass sich die alljährliche Vereinsschau bis über die Kreisgrenzen von Anhalt-Bitterfeld herumgesprochen hat, und die Besucher aus der Harzregion, dem Berliner Raum oder der Altmark kommen. Im vergangenen Jahr wurde mit 850 Besuchern ein neuer Rekord erreicht. Auf einen solchen Zuspruch hofft der Vereinsvorsitzende auch in diesem Jahr. Schließlich ist der Aufwand, die Ausstellung auf die Beine zu stellen, immer erheblich. In dieser Woche werden Vereinsmitglieder jeden Tag auf der Burganlage anzutreffen sein, um die Volieren aufzubauen und die Festscheune ansprechend herzurichten.

Es werden etwa 50 verschiedene Arten exotischer Vögel zu bewundern sein: Kana- rien, Sittiche, Kakadus, Papageien, Amazonen und viele andere. Rund 200 Tiere werden von den Züchtern gezeigt, für die die Schau immer der Höhepunkt im Jahr ist. Eine Züchterin aus Wiesenburg wird Eulenvögel – Schleiereulen und Zwergohreulen – ausstellen. „Das ist schon etwas Besonderes“, freut sich Klaus Brösicke. Auch ein Ara wird zu sehen sein. Normalerweise bedeutet so etwas viel Stress für die Tiere, erläutert der Züchter. Seinem Rudi, einem gesunden eineinhalbjährigen Jungvogel, könne er das aber in diesem Jahr zumuten, so Brösicke.

Nicht nur Rudi bringt der Vereinsvorsitzende mit auf die Burg, sondern noch eine ganze Reihe anderer Vögel. Der Walternienburger hält mehr als 130 Exoten. Die Vögel sind seine große Leidenschaft und das schon seit seiner Kindheit. Mit Wellensittichen fing alles an. Nymphensittiche und andere Sittiche folgten. Anders als seine Altersgenossen kaufte er sich 1977 statt Moped oder Kassettenrekorder Vögel vom Jugendweihegeld.

Familiär vorbelastet war Brösicke nicht. Er hatte einfach Freude an den Tieren und fand Spaß an dem Hobby. Armeezeit und die Wende brachten eine Pause, aber seit inzwischen 20 Jahren übt der Maschinenbauschlosser das Hobby mit den gefiederten Freunden wieder intensiv aus. Viel Zeit steckt darin. Es gibt täglich etwas zu tun, die Vögel müssen gefüttert und gepflegt, die 35 Volieren gereinigt werden. Zum Glück steht seine Frau hinter ihm und unterstützt ihn, wenn nötig.

Klaus Brösicke liebt die Artenvielfalt. Er hat unter anderem Blaustirn- und Kubaamazonen, Blaulatzsittiche, Neuguinea Edelpapageien, Bauers Ringsittiche und Gelbbrustaras. „Ich habe von jedem Kontinent etwas“, ist Klaus Brösicke stolz auf seine Zucht. Gern würde er einmal mit einem Guide Südamerikas Vogelwelt erkunden. Eher realisierbar wird da wohl sein Wunsch sein, an einem Papageienworkshop im Loro Parque auf Teneriffa teilzunehmen.

Er bedauert, dass die Jugend heute kaum noch Interesse an der Vogelzucht hat. „Zu zeitintensiv, das tut sich heute keiner mehr an“, meint Brösicke, auch sei die Jugend nur noch für kurze Zeit für etwas zu begeistern. In seinem Verein – Brösicke ist seit etwa zehn Jahren Vorsitzender – gibt es bei der Zusammensetzung der Mitglieder noch ein gutes Mittelmaß. Der jüngste Züchter ist 14 Jahre alt, der Älteste über 70. Und auch einige Frauen sind unter den 22 Mitgliedern, die aus den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, dem Salzlandkreis und dem Jerichower Land kommen.

Die Vereinsmitglieder werden am kommenden Wochenende natürlich vor Ort sein, stehen den interessierten Besuchern, Klaus Brösicke erwartet auch zahlreiche Stammgäste, für Fragen zur Verfügung. Bleibt zu hoffen, dass das Wetter passt und sich viele Leute auf den Weg nach Walternienburg machen.