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Triennale Zerbster stellt in Frankreich aus

Ab Februar 2019 findet in Toulouse die Europäische Grafik Triennale statt. Einer der ausstellenden Künstler ist der Zerbster Klaus Fezer.

Von Daniela Apel 13.12.2018, 06:00

Zerbst l „Ich habe nicht damit gerechnet, dass es klappt“, gesteht Klaus Fezer. Mit drei Werken hat sich der Zerbster Künstler für die Europäische Grafik Triennale 2019 beworben. „Und alle hat die Jury zugelassen“, freut er sich. Immerhin sei die alle drei Jahre stattfindende Ausstellung moderner Druckgrafik im französischen Toulouse vergleichbar mit einer Europameisterschaft.

Als Veranstalter agiert die Estampadura. Dahinter verbirgt sich eine Vereinigung von Künstlern, Studenten, Kulturpartnern und Sammlern, die seit 2001 existiert. Ihr gemeinsames Ziel ist es, die zeitgenössische Grafik sowie die Begegnung und den Austausch zwischen Künstlern aus Frankreich und dem Rest Europas zu fördern.

Vor dem Hintergrund präsentierte die Estampadura bereits mehr als 100 Ausstellungen und organisiert seit 2010 die Triennale, unter deren Teilnehmern stets ein Preisträger gekürt wird. 2016 war dies der Italiener Gino di Pieri, 2013 gewann Véronique Goosens aus Belgien und die Premiere 2010 die deutsche Grafikerin Ulrike Theusner.

Die vierte Ausgabe der Trienale findet zwischen Februar und September 2019 in fünf Kulturzentren in der Region Toulouse statt. Die deutschen Beiträge werden im Kulturzentrum Saint Cyprien in Toulouse zu sehen sein. „Die Originale haben sie schon abgefordert“, erzählt Klaus Fezer. Per Post sandte er seine Grafiken nach Frankreich.

„Es handelt sich um Farbradierungen“, erklärt er. Ganz neue Arbeiten sind es, die im Tiefdruckverfahren 2017 und 2018 entstanden, schildert der Zerbster. „Im Feuerwerk“ zeigt Menschen, die nach oben zum Raketenschauspiel blicken. Viel Bewegung steckt auch im Bild „Kolibri“, auf dem Klaus Fezer die umherflatternden Luftakrobaten grazil eingefangen hat. Die dritte Grafik trägt den Titel „Farbige Träume“ und zeigt einen schlafenden Menschen umgeben von seinen Traummotiven.

„Von all meinen Grafiken mache ich immer jeweils zehn Abzüge“, erzählt Klaus Fezer, der in Weimar, Erfurt und Leipzig Kunstpädagogik studierte. Der gebürtige Thüringer war 1990 Mitbegründer der Künstlervereinigung „Gruppe 90“ Magdeburg, der er seither angehört. Bis 2003 arbeitete er als Lehrer, von da an als freischaffender Künstler.

Seine Bilder waren bereits in vielen Ländern ausgestellt. „In Mexiko, Kirgistan, Israel“, listet Klaus Fezer einige Beispiele auf. Und natürlich auch in Deutschland werden seine Werke immer wieder gezeigt. Zuletzt in Fürstenwalde, bald in Magdeburg und Vogelsang. Zudem hängen Malereien von ihm im erhaltenen Ostflügel des Zerbster Schlosses in der Dauerausstellung zu Johann Friedrich Fasch (1688-1758), die Musik des Hofkapellmeisters inspirierte Klaus Fezer zu eben jenen Bildern.

2011 erhielt er einen Kunstpreis der 33. Internationalen Hollfelder Kunstausstellung. Ob er womöglich gar Preisträger der diesjährigen Triennale wird, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass Klaus Fezer nicht plant, selbst nach Frankreich zu fahren. „Zu weit weg“, begründet der Zerbster und ergänzt: „Ich freue mich, wenn sie mir den Katalog zur Ausstellung zusenden.“