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Turnhalle Heizung bleibt, Fußboden wird neu

Das Heizsystem in der Lindauer Turnhalle wird nicht umgerüstet.

Von Daniela Apel 18.01.2019, 07:00

Zerbst/Lindau l „Die Heizung bleibt. Im Kern schon, weil sie nicht kaputt ist“, erklärte Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) im Sozial-, Schul-, Kultur- und Sportausschuss. Er nahm damit das Ergebnis der Untersuchung vorweg, mit der die Stadtverwaltung auf eine Anfrage der Ortschaft Lindau sowie der SG 1990 Lindau reagierte.

Hintergrund ist, dass die Volleyballer mit ihrer ersten Mannschaft in der Landesliga um Punkte kämpfen, mit der zweiten in der Landesklasse. Für Heimspiele müssen sie jedoch nach Zerbst in die Turnhalle der Ganztagsschule ausweichen, da die geforderte Mindestraumhöhe von sechs Metern in der Lindauer Turnhalle nicht gegeben ist. Es fehlen 28 Zentimeter.

Deshalb hat sich nicht zuletzt Ortsbürgermeister Helmut Seidler dafür eingesetzt, dass die Heizung umgerüstet wird. Denn diese ist unterm Dach montiert. Genau genommen handelt es sich um Deckenstrahlplatten. Ob es technisch und wirtschaftlich Sinn macht, diese gegen Lufterhitzer auszutauschen, hat die Verwaltung inzwischen überprüfen lassen.

Die energetische Untersuchung erfolgte durch einen zertifizierten Energieberater, wie Nico Ruhmer, Amtsleiter für Zentrale Dienste, im Ausschuss ausführte. Die Gesamtkosten gab er mit rund 4200 Euro an, wobei sich der Eigenanteil der Stadt dank Fördermitteln nur auf knapp 340 Euro belief.

„Deckenstrahlplatten sind ideal für solche Gebäude“, erläuterte Ruhmer das Ergebnis. Demnach sorgt die abgegebene Strahlungswärme für ein gleichmäßiges Temperaturniveau. Zugleich muss weniger geheizt werden, um das gleiche Wärmeempfinden zu erzeugen. So fallen die Investitionskosten für Deckenstrahlplatten zwar höher aus, dafür sind die Verbrauchskosten geringer, wie der Amtsleiter darlegte.

Durch Lufterhitzer hingegen erhöhe sich der Energieverbrauch um mindestens fünf Prozent, da mehr geheizt werden müsste, um eine ähnliche „Behaglichkeit“ zu erreichen. Zumal die Luftzirkulation bei diesem System die Wärme ungleichmäßig im Raum verteile. Auch der Wärmeverlust übers Dach falle höher aus als bei den Deckenstrahlplatten, erläuterte Nico Ruhmer.

Die Kosten für den Rückbau der Deckenstrahlplatten und den Einbau der Lufterhitzer schätzte er auf 10.000 bis 15.000 Euro. Die jährlichen Mehrkosten durch den steigenden Energieverbrauch gab er mit 500 bis 1000 Euro an.

Fazit: „Wir würden eine Umrüstung des Heizsystems auf keinen Fall empfehlen“, so der Amtsleiter. Wichtiger sei, den Heizkessel zu erneuern, von welchem aus neben der Turnhalle ebenfalls die Grundschule und der Hort mit Wärme versorgt werden. „Das ist zwingend erforderlich“, bemerkte Ruhmer hinsichtlich der dafür benötigten 25.000 Euro.

In diesem Zusammenhang wies er neben den bereits realisierten Hochbaumaßnahmen in Lindau in den zurückliegenden sechs Jahren auf die derzeit geplanten hin. Vorgesehen ist nicht nur die energetische Sanierung der Kita „Burggespenster“ für gut 980.000 Euro, sondern ebenfalls der Umbau der Elektroheizung im Bürgerhaus auf Gas einschließlich Malerarbeiten für 16.800 Euro. Hinzu kommen die 42.000 Euro, die in den neuen Turnhallenfußboden fließen – eine Maßnahme, die nicht nur der Ausschussvorsitzende Bernd Adolph (CDU) begrüßte. Von der Investition profitiert nicht allein der Schulsport, sondern letztlich ebenfalls die Volleyballer, wenn sie dort trainieren.

Um die Turnhalle für Punktspiele nutzen zu dürfen, werden neben der Raumhöhe weitere Kriterien nicht erfüllt, wie Markus Pfeifer, Sachgebietsleiter der Sozial-, Schul- und Sportverwaltung, erläuterte. Beispielsweise fehlen Dusche– ein Manko, das man im Blick behalten sollte, wie Bernd Wesenberg (Grüne) fand. Unterdessen erwähnte Uwe Krüger (SPD), dass viele Zerbster in der zweiten Mannschaft spielen.

Da die Volleyballer für ihre Heimspiele nach Zerbst oder alternativ in die Güterglücker Turnhalle ausweichen können, sah kein Ausschussmitglied die Notwendigkeit, die Heizung umzurüsten.