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Umbau Förderverein geht in Offensive

Nun werden Nägel mit Köpfen gemacht. 2017 soll das Dachgeschoss der alten Wache in Zerbst ausgebaut werden.

Von Nadin Hänsch 20.11.2017, 05:00

Zerbst l Der Vereinsvorsitzende Steffen Schneider blickte am Freitag im Rahmen der Jahreshauptversammlung auf das Vereinsjahr 2016 und auf das aktuelle Geschehen im Verein. Ein Thema, was den Förderverein der Zerbster Wehr bereits seit vielen Jahren beschäftigte und es bis heute tut, ist die Übernahme und Unterbringung des Feuerwehrmuseums, des so genannten „Roten Museums“, von Günter Röhrs.

Nun sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden. Dass der Förderverein die Exponate von Günter Röhrs übernehmen will, ist schon lange beschlossene Sache, auch ein geeigneter Ort für die Unterbringung ist gefunden.

„Wir wollen das Museum in die alte Wache auf unserem Gelände holen“, sagt Steffen Schneider. Dazu solle der Dachboden ausgebaut werden, der freigeworden sei, da die Kleiderkammer im Gebäude eine Etage hinunter gezogen sei. „Wir hatten uns dann gleich an die Stadt gewandt und uns so den Dachboden als zukünftigen Platz für das ,Rote Museum‘ gesichert“, fasst der Vereinsvorsitzende noch einmal zusammen. Ein Ingenieurbüro wurde beauftragt, die Planung dem Landkreis und dem Bauamt vorgelegt. Für den Ausbau des Dachbodens habe es grünes Licht gegeben.

„Noch 2017 sollen die Baumaßnahmen beginnen“, verkündete Steffen Schneider in der Jahreshauptversammlung. „Wir haben uns entschieden in die Offensive zu gehen, da der Antrag genehmigt ist. Würden wir weiter abwarten, müssten wir die Planungen erneut beim Bauamt und Landkreis vorlegen.“

Es gibt viel zu tun. Insgesamt habe der Verein 28.930 Euro Rücklagen geschaffen. Die sollen nun zweckgebunden in den Umbau des Museums fließen. 8000 Euro wurden schon als Anzahlung für die Sammlung an Günter Röhrs geleistet. Steffen Schneider rechne, dass die Abschlussrate bei etwa 2000 Euro liege, da immer wieder neue Exponate dazugekommen seien.

Dass noch weitere Gelder akquiriert werden müssen, sei klar, denn für den kompletten Umbau des Dachgeschosses werden die Rücklagen nicht reichen.

„Zwar ist das Dach gedeckt, aber wir müssen alles komplett dämmen. Eine Heizungsanlage besteht im Gebäude, müsste aber bis ins Dachgeschoss erweitert werden. Auch die Elektroanlage müsste erweitert werden“, nennt der Vorsitzende die Arbeiten. Unter den mehr als 2200 Exponaten seien auch größere Stücke. Die Mitglieder denken darüber nach, im Dach zur Hofseite eine Gaupe einzubauen, damit größere Stücke bequem und unversehrt ihren Platz unter dem Dach finden können.

Momentan lagert die Sammlung auf dem Dachboden von Günter Röhrs, die er über die Jahre angesammelt hat. Ende 2007 haben Sammler Günter Röhrs und der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Zerbst einen Vertrag unterzeichnet, der der besonderen Sammlung um die Feuerwehrentwicklung eine Zukunft gibt.

Der Grundstock für das Museum wurde 1986 gelegt. Als Mitglied der betrieblichen Freiwilligen Feuerwehr der Werkzeugmaschinenfabrik Zerbst organisierte Günter Röhrs mit anderen Kameraden eine Ausstellung zum 40-jährigen Jubiläum der Wehr. Irgendwann gingen die Exponate in seinen Besitz über, die Stadt hatte kein Interesse daran. Mit den Jahren wuchs die Sammlung auf heute mehr als 2200 Exponate an.