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Urlaub Wohin reisen die Zerbster am liebsten?

Mallorca hat bei den Zerbstern nach wie vor die Nase bei den Urluabszielen vorn. Spanien profitiert von Krisenzeiten.

Von Nadin Hänsch 14.06.2017, 07:00

Zerbst l Wohin reisen die Zerbster in diesem Sommer am liebsten? Kerstin Dietrich, vom Reisebüro Vetter Touristik in Zerbst kennt die Antwort. „Kurzeisen an die polnische Ostsee sind besonders bei den Älteren sehr gefragt.“ Das beliebteste Reiseziel sei nach wie vor Mallorca, so Dietrich.

Wie auch in den vergangenen Jahren buchen die meisten Reiselustigen im Januar und Februar bereits ihren Sommerurlaub. „Im Juli und August , wenn die Ferienzeit beginnt, herrscht wieder Flaute“, sagt Dietrich. Dafür seien dann Bustagesreisen beispielsweise in einen Freizeitpark gut gebucht.

Angesichts der kritischen politischen Situation in der Türkei und der Angst vor Anschlägen in Ägypten und Tunesien haben die Buchungen stark nachgelassen. „Dafür weichen viele auf Spanien aus“, so Dietrich.

„Wir merken, dass sich die Kunden sträuben, eine Reise in diese Länder zu buchen.“ Im Gegensatz dazu gebe es wiederum Kunden, die regelmäßig in die Türkei fliegen. „Es ist dort sehr entspannt geworden, Urlaub zu machen, sagen viele Kunden.“ Vorurteile würden oft auch eine große Rolle bei der Wahl des Urlaubsortes spielen.

„Das Thema Sicherheit steht zur Zeit an oberster Stelle für unsere Kunden“, beobachtet Andrea Bartholomäus, Büroleiterin im Reisebüro Ruthe OHG. Das bestimme auch das Reiseverhalten. Anders als im Vorjahr mache sich dieser Trend stark bemerkbar.

Bedingt durch die Situation in der Türkei, Ägypten oder Tunesien erleben andere Länder einen wahren Aufschwung. „Besonders die Balearen und Spanien sind in diesem Sommer stark frequentiert. „Auch Italien, Mazedonien oder Bulgarien werden stärker nachgefragt“, sagt Bartholomäus. „Griechenland gehört mittlerweile wieder zu den beliebten Reisezielen.“

Wer nicht in die Ferne schweifen möchte, verbringt seinen Urlaub in Deutschland. „Die Zahlen der Buchungen sind im Vergleich zu den Vorjahren gleich geblieben.“ Etwa zehn Prozent ihrer Kunden entscheiden sich für einen Urlaub im eigenen Land. Rund 80 Prozent favorisieren Europa. Die restlichen zehn Prozent entscheiden sich für Türkei, Ägypten oder auch Kreuzfahrten. Fernreiseziele wie beispielsweise Asien oder die Karibik seien klassische Winterreiseziele aufgrund der Regenzeiten und der hohen Temperaturen.

„Bereits seit dem vergangenen Jahr ist die Nachfrage nach Reisen in die Türkei stark eingebrochen. Im Sommer 2016 wurde ein Minus von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet“, sagt Bartholomäus. Das sei verdammt viel, wenn man bedenke, dass das Land vom Tourismus lebe. „Der Trend für Ägypten-Reisen sei seit 2011 stark rückläufig.

„Es gibt für diese Länder stetig aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise vom Auswärtigen Amt“, weist Bartholomäus darauf hin. Reisewarnungen gebe es nicht. „Wenn ein Anschlag passiert ist und das Auswärtige Amt das Bereisen des Landes als bedenklich einstuft, dann reagieren die Reiseveranstalter auch darauf.“ Kostenlose Stornierungen oder Umbuchungen seien dann möglich.

Wer glaube, dass er im Internet die günstigeren Preise abstauben könne, der irre. „Wir haben als Vermittler Verträge mit den Veranstaltern abgeschlossen. Wenn ein Kunde beispielsweise mit einem günstigeren Angebot aus dem Internet zu uns kommt, dann können wir ihm diesen Preis auch machen.“ Ein Telefonat mit dem Veranstalter reiche oft aus. „Es ist vertraglich geregelt, dass stationäre Reisebüros nicht benachteiligt werden dürfen.“

Reise-und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes finden Sie im Internet unter www.auswaertiges-amt.de.