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Verkehr Polizei behält Zebrastreifen im Auge

Die Polizei hat die Fußgängerüberwege in Zerbst beobachtet und zieht eine erste Bilanz.

Von Thomas Kirchner 17.09.2018, 01:01

Zerbst l Ende August 2018 berichtete die Volksstimme über das Fehlverhalten von Kraftfahrern an Fußgängerüberwegen im Stadtgebiet von Zerbst. Denisa Alimanovics wandte sich mit einem Aufruf an Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) und an die Volksstimme und bat um Unterstützung.

„Seit meine Tochter vor ein paar Tagen eingeschult worden ist, müssen wir regelmäßig den Zebrastreifen in der Jeverschen Straße nahe der Einmündung zur Kastanienallee nutzen“, schilderte die besorgte Mutter.

Ihr sei damals beigebracht worden, dass ein Zebrastreifen dazu da ist, um sicher über die Straße zu kommen, da die Autos anhalten müssen. Allerdings habe sie festgestellt, dass kein einziges Auto anhält.

Ihr Aufruf: „Alle Autofahrer sollten an Zebrastreifen besonders Acht geben und wenn jemand die Straße überqueren will, auch anhalten!“ Es gehe schließlich „um unser aller Kinder“, die sicher zur Schule und auch wieder nach Hause kommen sollen.

Die Fußgängerüberwege seien natürlich Teil der verkehrspolizeilichen Prävention, stünden allerdings nicht im Fokus, erklärte Frank Krehan, Leiter des Polizei-Revierkommissariats in Zerbst auf Volksstimme-Nachfrage vor wenigen Wochen und versprach sich der Sache anzunehmen und bei der regulären Streifentätigkeit der Beamten ein Auge auf die Fußgängerübergänge und das Verhalten der Autofahrer zu haben.

„Wir haben auf Grund des Volksstimme-Beitrages und des Hinweises der jungen Mutti das Verhalten der Verkehrsteilnehmer an den Überwegen Jeversche Straße und Zerbst, Breite etwas näher unter die Lupe genommen“, sagt Frank Krehan, Leiter des Polizei-Revierkommissariats in Zerbst.

Polizeibeamte haben inkognito am 28. August zwischen 7.10 und 7.55 Uhr das Geschehen am Zebrastreifen in der Jeverschen Straße beobachtet.

„Alle Kraftfahrzeugführer verhielten sich während dieser Zeit ordnungsgemäß“, erklärt Krehan. Hingegen hätten Fußgänger – unter anderem eine Mutter mit Kinderwagen – und Radfahrer teilweise den sichtbaren und sicheren Überweg nicht genutzt.

Am Fußgängerüberweg an der Breite habe sich ein ähnliches Bild ergeben. Hier beobachtete die Polizei am 30. August zwischen 7.05 und 7.45 Uhr die Verkehrsteilnehmer.

„Auch hier nutzten etliche Fußgänger und Radfahrer den sicheren Übergang nicht“, so Frank Krehan. Dieses Verhalten sei gehäuft am Überweg Breite festgestellt worden.

Nur ein einziger Autofahrer habe nicht am Zebrastreifen angehalten. Aber eine Gefahrensituation sei dadurch nicht entstanden. „Natürlich sind diese Ergebnisse der Beobachtungen nur Momentaufnahmen und erlauben noch keine Wertung“, fasst der Leiter des Polizei-Revierkommissariats zusammen.

Man werde die Fußgängerüberwege in der Stadt auch weiterhin im Auge behalten, erklärt der Zerbster Polizei-Chef abschließend.

Denisa Alimanovics freut sich, dass sich die Polizei ihres Hinweises angenommen hat und die Zebrastreifen im Auge behalten will. „Die Situation ist nach dem Beitrag in der Volksstimme etwas besser geworden“, sagt sie. Dennoch gebe es immer noch Autofahrer, die einfach weiterfahren und nicht anhalten.