1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Tempo 30-Zone auf dem Schulweg

Verkehr Tempo 30-Zone auf dem Schulweg

Mit Tempo 30 soll der Schulweg in Dobritz sicherer werden.

Von Petra Wiese 02.02.2018, 07:00

Dobritz l Die Grundschule „Vorfläming“ Dobritz liegt an der Ortsdurchfahrt der Landesstraße 57. Die Dobritzer Kinder laufen entlang der Zerbster Straße ins Dorfzentrum, müssen die Straße überqueren, da der Fußweg auf einer Seite ganz schmal wird. Insgesamt werden Straße und Fußweg eng an einigen Stellen, und es fahren große Landwirtschaftsfahrzeuge und andere Transporter im Begegnungsverkehr. Zusätzlich parken Autos auf der Straße.

Eltern machen sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Kinder und das schon seit einigen Jahren. Schon im September 2016 beantragte der Ortschaftsrat Dobritz die Anbringung von Schildern „30 km/h wegen uns“ beziehungsweise die Überprüfung möglicher Maßnahmen zur besseren Sicherheit des Schulweges zur Grundschule bei der Stadt Zerbst/Anhalt. Diese leitete das Anliegen zuständigkeitshalber weiter an den Landkreis Anhalt-Bitterfeld.

In der Folge fand eine Ortsbegehung mit einem Mitarbeiter des Landkreises Anhalt-Bitterfeld, dem Regionalbereichsbeamten Holger Sticherling, der Zerbster Ordnungsamtsleiterin Kerstin Gudella und einer weiteren Mitarbeiterin des Ordnungsamtes der Stadt Zerbst sowie Katrin Wecke vom Do-britzer Ortschaftsrat statt.

Anfang 2017 wurde auf Dobritzer Nachfrage mitgeteilt, dass das Anliegen bereits geprüft sei. Einer Beschilderung mittels Zeichen „freiwillig 30 km/h wegen uns“ stünde nichts entgegen. Allerdings wurde diese noch nicht vorgenommen, da die gesetzlichen Bestimmungen (die StVO) überarbeitet wurden. Den Straßenverkehrsbehörden wird dadurch das Verfahren zur Anordnung eines Streckenverbotes erleichtert. Man wollte das zeitnahe Inkrafttreten der geänderten VwV-StVO abwarten und mit Vorliegen des Erlasses, abschließend entscheiden. Da sollte dann eventuell auf die nichtamtliche Beschilderung („freiwillig 30 km/h wegen uns“) verzichtet und ein amtliches Streckenverbot auf 30 km/h angeordnet werden.

Im Sommer lag der Straßenbehörde immer noch nicht der Erlass vom Ministerium vor. Die Dobritzer, die gehofft hatten, dass eine Beschilderung zum Schuljahresbeginn erfolgen könnte, mussten wieder vertröstet werden. Doch Katrin Wecke ließ nicht locker und fragte in der vergangenen Woche erneut nach. Just an dem Tag war man wohl in der Angelegenheit tätig geworden bei der Behörde, die schließlich mitteilte, dass um anhand der Gesetzesänderung Geschwindigkeitsreduzierungen ermessensfehlerfrei anzuordnen, es notwendig ist, dass der zu schützende Bereich im unmittelbaren Bereich von Hauptverkehrsstraßen liegt und Zugang zur Straße hat. Das ist in Dobritz allerdings nicht gegeben.

Der Zugang zur Schule liegt nicht direkt an der Straße und zwischen Schule und Straße befindet sich ein Parkplatz beziehungsweise Wendehammer. Ein Querungsbedarf direkt an der Schule ist ebenfalls nicht gegeben. Daher kann der Erlass hier keine Anwendung finden, informierte Christian Kis von der Straßenverkehrsbehörde. Dies sei ihm auch so von der oberen Straßenverkehrsbehörde bei einer Vor-Ort-Besichtigung mitgeteilt worden.

Allerdings fiel dem Sachbearbeiter noch ein alter Erlass aus dem Jahr 1997 in die Hände, der sich mit der Schulwegsicherung (nicht der Schule) beschäftigt, und der noch immer Gültigkeit besitzt. Nach diesem Erlass nach Abstimmung mit dem Straßenmeister soll nun eine Geschwindigkeitsreduzierung zwischen der Schule und der Einmündung Thälmannplatz in Dorbitz angeordnet werden. Die Umsetzung soll zeitnah durch die Landesstraßenbaubehörde erfolgen.

Über diese Nachricht freute sich Katrin Wecke nicht nur als Mutti eines Kindes, das die Grundschule besucht, sondern auch als Ratsmitglied. „Ich denke, dass auch die anderen Dobritzer Eltern und Kinder dankbar sind. Auch Ortsbürgermeisterin Cornelia Meerkatz sieht der Geschwindigkeitsbegrenzung entgegen. „Auch wenn es nur eine Handvoll Kinder sind, es geht um die Sicherheit jedes Einzelnen“, sagte sie.

Katrin Wecke hofft, dass sich die Fahrzeugführer dann auch an die Geschwindigkeitsreduzierung halten werden und die Umsetzung bald erfolgt, denn wenn das Frühjahr kommt, wird wieder der landwirtschaftliche Verkehr mit den riesigen Fahrzeugen zunehmen.