Lindgren-Grundschule erringt 1. Platz beim Wettbewerb des BUND und der SPD-Landtagsfraktion Viertklässler sind echte Gartenzwerge
Mit Kriechmispel und Roseneibisch, Hacke und Spaten rückte die Klasse 4b der Lindgren-Grundschule der letzten "Dreckecke" auf ihrem Schulgelände zu Leibe. Mit dreifachem Erfolg: Die Schüler sind stolz auf ihre Arbeit, der Pausenhof ist hübscher und obendrein belegten die Kinder den 1. Platz beim Gartenzwerg-Wettbewerb.
Zerbst l Da ging es den Jungen und Mädchen der 4b am Dienstag wie vielen anderen Gartenbesitzern auch. Nach dem Herbststurm am Montag mussten sie ihre Flächen erst einmal von Blättern, Eicheln und kleinen Ästen befreien. Die Schüler sind stolz auf ihr Gartenprojekt, mit dem sie sogar den 1. Platz beim Gartenzwerg-Wettbewerb des BUND und der Magdeburger SPD-Landtagsfraktion gewonnen haben.
Der Zerbster Holger Hövelmann brachte den Kindern am Mittwochvormittag im Namen seiner Fraktion die Siegerurkunde und einen Gartenzwerg-Wimpel, der noch lange an ihren Erfolg erinnern wird.
Gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Monika Krüger hatten die Schüler im Mai begonnen, über die Gestaltung der "letzten Dreckecke" auf dem Schulgelände nachzudenken. Das Beet am Eingang zur Turnhalle wurde von Schülern oft als Abkürzung genutzt. Die richtigen Pflanzen für einen Pausenhof auszusuchen, sei keine leichte Aufgabe gewesen, berichtete Monika Krüger. Sie mussten mit dem Schatten der Eiche klar kommen, die dort steht, und dürften nicht giftig sein.
Die Wahl fiel auf Kriechmispel, Roseneibisch und Spierstrauch. Im Frühjahr blühen Krokusse, im Herbst sorgen Chrysanthemen für Farbkleckse. Die Pflanzen hatten zudem den Vorteil, dass sie auch bei Monika Krüger im Garten stehen. Aber nicht nur die Klassenlehrerin unterstützte ihre 18 Schüler nach Kräften. Beispielsweise half auch Michels Papa aus, der das Loch für den Strauch aushob.
Zu Beginn des neuen Schuljahres realisierten die Viertklässler auch ihr Gartenprojekt. Gut eine Woche brauchten die Kinder, bis das Unkraut gejätet, der Boden umgegraben und die Pflanzen in den Boden gebracht werden konnten.
Monika Krüger begleitete das Projekt mit der Kamera, so dass die 4b eine detaillierte Bewerbungsmappe an die Gartenzwerg-Jury einsenden konnte. Dazu gehörten auch die Skizzen zum Beet, Zeichnungen der Kinder und ein Plakat, auf dem sich die Jungen und Mädchen als Gartenzwerge vorstellen.
Über die umfangreiche Bewerbungsmappe habe er sich "riesig gefreut", sagte Holger Hövelmann, dem die Schüler anvertrauten, dass es "nicht schlimm" sei, wenn sie für die Preisübergabe ein wenig Mathe-Unterricht versäumten.
"Weil man sieht, was man gemacht hat", erklärten die Kinder, weshalb ihnen das Gartenprojekt große Freude bereite. "Wir haben viel dabei gelacht", stimmte Monika Krüger zu.
Auch wenn das Beet inzwischen all seine Pracht verloren hat, haben die Viertklässler ihre Lust am Gärtnern nicht eingebüßt. Fest steht: Im Frühling wird nachgepflanzt, was den Winter nicht übersteht. "So sieht es in meinem Garten jetzt auch aus", sagte Holger Hövelmann.
Bevor die Viertklässler wieder Hacke und Harke zur Hand nehmen, ernten sie die Früchte ihres Erfolgs. Sie erhalten nach den Winterferien 2014 einen zusätzlichen freien Tag, an dem sie nach Magdeburg ins Puppentheater fahren, sich die Puppenausstellung und die Vorführung "Odysseus" ansehen und im Theater zu Mittag essen. Die Fahrtkosten übernimmt Holger Hövelmann.
"Wir haben uns über unseren ersten Platz sehr gefreut, weil die anderen Klassen auch ganz tolle Ideen hatten", setzte Monika Krüger hinzu. Gemeinsam mit ihren Schülern Robin und Michel hatte sie in Magdeburg an der Gartenzwerg-Veranstaltung teilgenommen, wo die Jungen trotz klopfender Herzen und kalter Hände vor einem großen Publikum ihr Gartenprojekt vorgestellt hatten.