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Vogelschutz Neuer Dezernent in Steckby

Die zweite Dezernentenstelle neben Gunthard Dornbusch in der Vogelschutzwarte Steckby ist mit dem Biologen Stefan Fischer besetzt.

Von Thomas Kirchner 20.04.2018, 07:00

Steckby l „Mit Stefan Fischer kommt ein erfahrener Dezernent nach Steckby“, sagt Klaus Rehda, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie, der Donnerstag zur Einführung des Biologen nach Steckby gekommen ist.

Die Vogelschutzwarte spiele eine wichtige Rolle im Vogel- und auch im Umweltschutz. „Wir haben bei bestimmten Arten bereits eine dramatische Situation, gerade bei Bodenbrütern oder Feldvögeln“, erklärt der Staatssekretär, der selbst von 2008 bis 2016 Präsident des Landesamtes für Umweltschutz in Sachsen-Anhalt war.

Da würden eine Reihe von Faktoren eine Rolle spielen, wie beispielsweise die Bewirtschaftung der Flächen, die Verwendung von Düngemitteln oder das Mähen.

Gemeinsam werde man schauen, was man machen muss und was man machen kann.

Stefan Fischer ist insbesondere zuständig für Koordinierung des Vogelmonitorings im Land. Dazu gehören unter anderem die Durchführung von Schulungen zum Monitoring, die fachliche Organisation koordinierter Erfassungsprogramme, wie zum Beispiel die Wasservogelzählung, oder das Monitoring seltener und häufiger Brutvögel. „Lebensräume von Vögeln zu erhalten oder gar neue zu schaffen ist teilweise nur mit hohem Aufwand möglich“, sagt Fischer und nennt das Beispiel der Großtrappe.

Neben Planungsbüros und Freiberuflern bediene sich die Vogelschutzwarte dabei eines Netzes von über 400 ehrenamtlichen Ornithologen. „Deren Beitrag zur Ermittlung der Bestände und zum Schutz der heimischen Vogelwelt ist für das Land unverzichtbar ist“, betont der neue Dezernent Stefan Fischer. Sie seien eine große Stütze.

Ihre Angaben werden geprüft, bearbeitet, müssen am Ende rechtssicher und plausibel gemacht werden, so dass sie auch in einem Klageverfahren standhalten.

„Auch die länderübergreifende Zusammenarbeit ist wichtig. Wir treffen uns zwei Mal im Jahr mit den Kollegen der anderen Bundesländer“, sagt Fischer. Hier kümmere man sich unter anderem auch um die Gefahren durch Windkraftanlagen für die Vögel.

Der Abstand zwischen einem Rotmilan und einem Windrad sollte mindestens 1500 Meter betragen, da die Gefahr einer Kollision sehr hoch sei. „Acht Prozent des Rotmilan-Weltbestandes , der nur in Deutschland und Spanien vorkommt, lebt in Sachsen-Anhalt“, so der Biologe.

„Wir werden daran arbeiten, das Bewusstsein für diese Problematiken auch beim Bürger zu schärfen“, freut sich Stefan Fischer auf seine neue Aufgabe in Steckby.