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Zeitreise Feiern wie vor 100 Jahren

Die Ausstellung "Die goldenen Zwanziger? Aufschwung und Niedergang der Zerbster Industrielandschaft" wurde mit einer Party beendet.

Von Esther Sophie Enke 17.10.2018, 06:00

Zerbst l Es ging es noch einmal hoch her in der Zerbster Essenzen-Fabrik. Mit einer riesen Party fand das Projekt „Die goldenen Zwanziger? Aufschwung und Niedergang der Zerbster Industrielandschaft“ seinen krönenden Abschluss. Der Abend stand natürlich wie auch die Ausstellung, die Lesungen oder Film Abende ganz im Zeichen der 20er-Jahre, bei dem Kostüme dieser Zeit erwünscht aber nicht Pflicht waren.

Die Veranstalter waren hoch erfreut, dass so viele Gäste in Kleidung aus der Zeit erschienen sind. Auch die Besucher selbst zeigten sich begeistert. „Es ist eine wirklich schöne und gelungene Veranstaltung“, findet Uwe Müller. „Durch die vielen Kostüme wirkt es so authentisch und macht so viel Spaß“, ergänzt Sybille Smolinski. Mit Swing und Charleston brachte das Berliner Rufus Temple Orchestra die Tanzfläche zum Glühen. „Es ist schön, dass wir mal wieder tanzbare Livemusik in so guter Qualität hier haben“, freut sich Ulli Grey.

Außerdem gab es eine Absinthbar und einen Roulette-Tisch. „Interessant zu beobachten ist, dass einige Gäste sehr viel Glück haben und immer wieder gewinnen, aber andere sofort alles verlieren“, verriet Emma Grey, Croupier (frz. Spielmeister) am Roulette-Tisch. Die Besonderheit des Spiels an diesem Abend bestand darin, dass Gäste erst den nötigen Geldbetrag von fünf Milliarden Reichsmarkt erspielen mussten, um sich einen Absinth kaufen zu können.

Das Projekt, das durch die Kulturstiftung des Bundes gefördert wurde, hatte mehr als 300 Besucher in den letzten sechs Wochen. „Wir wollten einfach mal etwas ganz anderes machen“, sagt Stephanie Kölling, die das Projekt zusammen mit ihrem Cousin Fritz Kölling initiiert hat. Die begleitende Ausstellung lockte allein am Tag des offenen Denkmals mehr als 100 Besucher.

„Parallel zur Ausstellung über die Goldener Zwanziger, gab es zahlreiche Veranstaltungen, wie beispielsweise Führungen, Stummfilm-Abende oder ein Schulprojekt mit der Zerbster Sekundarschule Ciervisti“, erklärt Ines Hildebrand, die sich um die Ausstellung gekümmert hat.

Ein besonderer Besuchermagnet sei das Erzählcafé gewesen. Zerbst-Kenner und Hobbyhistoriker Helmut Hehne vom Heimatverein hielt Vorträge, gespickt mit witzigen Anekdoten über die Sportvereine und die Brau- und Kneipenkultur im alten Zerbst.

Man habe sehr darauf geachtet, auch die nicht so goldigen Seiten jener Zeit zu zeigen, „deswegen auch die industrielle Ausstellung“, betont Ulli Grey, die sich um die Organisation der Abschlussparty gekümmert hat. „Es gab sehr viele Besucher die berichtet haben, dass sie dieses und jenes des Gezeigten noch kennen, dass war sehr interessant“, erzählt sie.

Die Party war nicht nur der krönende Abschluss dieses erfolgreichen Projektes, sondern auch das Ende der diesjährigen Saison in der Essenzen-Fabrik. „Nun steht die Winterpause an und die Planung für das kommende Jahr beginnt“, verrät Ines Hildebrand.

Zu dem Projekt ist ein Begleitheft erschienen. „Das Heft ist wirklich interessant. Es beinhaltet alle 90 Bilder der Ausstellung und sehr viele Texte über die Zeit“, verspricht Ines Hildebrand. Das Heft kostet fünf Euro. Zu haben ist es in der Essenzen-Fabrik und in der Buchhandlung Gast in der Fritz-Brandt-Straße.