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Schulsanierung Sanierungsstau an Schulgebäuden

In die Schulgebäude rund um Zerbst müssten in den kommenden Jahren 50 Millionen Euro investiert werden. Was steht an?

Von Arlette Krickau 08.06.2018, 07:00

Zerbst/Anhalt-Bitterfeld l 24 Schulen hat der Landkreis in seiner Obhut und an jeder dieser Schulen müsste etwas gemacht werden – das geht aus einer Zusammenstellung hervor, die die Verwaltung den Mitgliedern des Bildungs- und Sportausschusses vorgelegt hat. Daraus geht auch hervor, dass rund 48 Millionen Euro nötig wären, um alles an den Bildungseinrichtungen wieder flott zu machen.

Dezernatsleiterin Bärbel Wohmann betont aber, dass die veranschlagten Sanierungssummen, die in der Auflistung vorgesehen sind, nur grobe Schätzungen seien. „Hier konnten noch keine Maße, Quadratmeter oder Einzelpreise berücksichtigt werden.“ Die Liste sei in ständiger Entwicklung, vor allem, was die Summen und Fördermittel anginge.

„Die knapp 50 Millionen sollen natürlich nicht allein aus dem Kreishaushalt kommen. Hier haben wir immer wieder Fördermittelanträge, die uns dann bei der finanziellen Realisierung helfen sollen“, betont Wohmann. Gutes Beispiel dafür sei die Sekundarschule Völkerfreundschaft in Köthen. Die Schule steht mit der höchsten Sanierungssumme von 9,5 Millionen Euro in der Liste. Hier wurde bereits ein Förderantrag gestellt. Die Investitionsbank hatte nun noch Nachfragen, jetzt sei aber alles vollständig eingereicht und man warte auf einen hoffentlich positiven Bescheid. Dieser würde 50 Prozent Förderung bringen.

Auch die Zerbster Schulen sind natürlich im Plan erfasst. Die 1930 erbaute Schule am Heidetor in Zerbst ist mit 600.000 Euro in der Liste enthalten. Hier stünde die Sanierung der Holzkonstruktion einschließlich Dach an, Malerarbeiten im gesamten Gebäude, die Sanierung der Holzfenster, eine Erneuerung des Sonnenschutzes und die Modernisierung der Heizung.

Die Schule H.E. Stötzner in Güterglück (Baujahr 1960) hat bereits zwei größere Sanierungsmaßnahmen hinter sich (1996 und 2000). Daher ist unter diesem Punkt die fast bescheidene Investitionssumme von 180.000 Euro zu finden. Als Maßnahmen wurden Malerarbeiten im gesamten Gebäude, Sanierung der restlichen Fenster, teilweise Fassadensanierung und eine Umstellung der Heizungsanlage aufgezählt.

Das Gymnasium Francisceum wurde gleich zwei Mal bedacht – nämlich das alte Haupthaus am Weinberg und die Außenstelle an der Dessauer Straße. Am Weinberg stehen die Sanierung der Flure, die Sanierung der alten Geschoßtreppe und die Sanierung der Klinkerwand auf der To-Do-Liste für etwa 250.000 Euro.

In der Außenstelle Francisceum sollen rund 350.000 investiert werden, um die Nebengebäude zu sanieren, den Sanitärtrakt, sowie Malerarbeiten im gesamten Gebäude durchzuführen und die Heizung umzustellen.

Auch die Sekundarschule Ciervisti ist zwei Mal mit im Plan enthalten. Das Gebäude, das 1975/76 entstand, müsste mit Malerarbeiten im gesamten Gebäude sowie in der Turnhalle aufgefrischt und der Schulhof saniert werden.

Als nächstes ist die künftige Außenstelle im ehemaligen Kloster an der Breite bedacht. Dort sollen etwa 2,5 Millionen Euro in das 1714 erbaute Gebäude gesteckt werden, um es unterrichtstauglich zu machen. Dazu sind die Erneuerung der Dacheindeckung, die Sanierung der Fassade, die Erneuerung der Fenster, neuer Sonnenschutz, Malerarbeiten im gesamten Gebäude, Brandschutzmaßnahmen sowie Fußbodensanierungen geplant.

Wann all diese Dinge an den Schulen umgesetzt werden sollen, ist zeitlich nicht festgelegt. „Es gibt hier Prioritäten, vor allem Maßnahmen, die gesetzlich gefordert werden. Brandschutz steht weit oben auf der Liste“, sagt Wohmann. Letztlich ist es aber natürlich auch eine finanzielle Frage.

Da in den vergangenen Jahren auch schon viel an den Schulen saniert wurde, ist der Umfang von Schule zu Schule sehr unterschiedlich. Ob man bei Summen wie 9,5 Millionen Euro aber nicht auch schon an einen Neubau denken könnte, winkt Bohmann ab. „Neubauten kriegt man für den Preis nicht hin“, sagt sie. Und es hänge noch einiges mehr hinten dran, als nur ein Gebäude irgendwo hinzustellen.

Die Auflistung des Sanierungsstaus hatte der Ausschuss gefordert. Im Herbst soll einmal abgeglichen werden, wie weit der Kreis mit den Maßhnahmen gekommen ist. Außerdem soll neben dieser Liste und einer bereits bestehen Liste zu den Sanierungsmaßnahmen bei Straßen, sich bald noch eine Übersicht für Sanierungsbedarf bei Verwaltungsgebäuden gesellen.