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Gesundheit Zerbster Apotheken erweitern ihren Bereitschaftsdienstradius bis Gommern und Roßlau

In Zerbst wird ab 1. Juli kein Apotheken-Bereitschaftsdienst mehr angeboten, wenn eine der Apotheken in Roßlau oder Gommern Dienstbereitschaft hat. Damit sinkt die Frequenz in der Einheitsgemeinde auf einen Bereitschaftsdienst je Apotheke pro Woche.

Von Thomas Kirchner Aktualisiert: 19.06.2021, 08:41
Die Zerbster Apotheken erweitern ab 1. Juli ihren Bereitschaftsdienstradius. Unter Umständen müssen Kunden dann außerhalb der regulären Geschäftszeit nach Gommern oder Roßlau fahren.
Die Zerbster Apotheken erweitern ab 1. Juli ihren Bereitschaftsdienstradius. Unter Umständen müssen Kunden dann außerhalb der regulären Geschäftszeit nach Gommern oder Roßlau fahren. Foto: Thomas Kirchner

Zerbst - Ab 1. Juli erweitern die Apotheken ihren Bereitschaftsdienstradius. Wer dann außerhalb der regulären Geschäftszeiten noch schnell Kopfschmerztabletten oder einen Hustensaft braucht, muss unter Umständen nach Gommern oder Roßlau fahren.

„Durch die Schließung der Jever Apotheke ist die Frequenz, mit der die Zerbster Apotheken Notdienste ableisten müssen, erneut angestiegen. Derzeit leistet eine Apotheke alle fünf Tage einen Bereitschaftsdienst“, begründet Martin Roschig, Mitinhaber der Raben- und der Neuen Apotheke diesen Schritt. Zuletzt sei es Anfang 2020 durch die Schließung der Lindauer Bären Apotheke zu einem Anstieg der Dienste für die anderen Zerbster Apotheken gekommen.

„Im Vergleich leisten Apotheken in Ballungsgebieten mithin nur alle sechs Wochen einen Dienst. Man kann sagen, dass der Zerbster Notdienstkreis einer der kleinsten und damit aufwendigsten in ganz Deutschland ist“, sagt Roschig. Diese Situation sei gerade von Apotheken mit kleinen Teams nicht mehr zu bewältigen. „Deshalb haben sich die Zerbster Apotheken gemeinsam und in enger Abstimmung mit der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt entschieden, diesen Kreis quasi zu erweitern.

So wird ab 1. Juli immer dann kein Notdienst in Zerbst angeboten, wenn eine der Apotheken in Roßlau oder Gommern Dienstbereitschaft hat. Damit sinkt die Frequenz in der Einheitsgemeinde auf einen Bereitschaftsdienst pro Woche“, erläutert der Apotheker.

Roschig: „Uns Apotheker ist völlig klar, wie beschwerlich der Weg bis Gommern oder Roßlau werden kann, wenn man sich in einer Notlage an die Apotheke wenden möchte. Nichtsdestotrotz hoffen wir auf das Verständnis der Zerbster Bürger“, betont Roschig. Einmal mehr werde an diesem Umstand deutlich, dass der Sparfuchs, der im Internet die vermeintlich günstigeren Arzneimittel erwirbt, auch immer bedenken sollte, dass eben diese Online-Apotheke keinen Notdienst hier vor Ort anbietet.

Je weniger Apotheken in der Fläche zur Verfügung stehen, umso größer werden zwangsläufig die Notdienstkreise und damit auch die Wege, die wir alle auf uns nehmen müssen, um nachts noch schnell den Saft fürs fiebernde Kind zu ergattern“, gibt Roschig zu Bedenken.