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Hoffen auf Betriebserlaubnis Zerbster Tierheim könnte am 1. Juli nach dem Wiederaufbau endlich öffnen

Seit Jahresbeginn ist die Stadt Zerbst mit dem Wiederaufbau des Tierheims in der Biaser Straße beschäftigt. In der kommenden Woche könnte nun die Betriebserlaubnis erteilt werden.

Von Daniela Apel 25.06.2021, 17:30
Aufgrund des maroden Zustandes zweier alter Tierheimcontainer mussten diese neuen errichtet werden.
Aufgrund des maroden Zustandes zweier alter Tierheimcontainer mussten diese neuen errichtet werden. Foto: Daniela Apel

Zerbst - Aus unterschiedlichen Gründen hat sich die Wiedereröffnung des Zerbster Tierheims in der Biaser Straße immer wieder verschoben. Zuletzt lag es an der erforderlichen Baugenehmigung zur Errichtung der Ersatzcontainer. Anfang der kommenden Woche soll nun die Abnahme der Einrichtung durch den Landkreis Anhalt-Bitterfeld erfolgen. „Wir hoffen auf die Erteilung der Betriebserlaubnis zum 1. Juli“, informierte Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) im Stadtrat.

Ausgelegt ist das Tierheim zunächst nur für die Aufnahme von 39 Katzen. Die Erweiterung für Hunde soll später folgen. Als Bewirtschafterin ist Pamela Strahler angestellt, und zwar zunächst befristet auf ein Jahr genauso wie ihre Stellvertreterin Gabriele Fischer. Sobald der offizielle Startschuss fällt, werden dank bewilligter Arbeitsfördermaßnahmen vier weitere Kräfte unterstützend vor Ort im Einsatz sein. Zudem stehen Ehrenamtliche bereit, um sich im Tierheim einzubringen. Ziel ist, jenes zeitnah wieder in die Hände eines Vereins zu übergeben.

Tierschutzverein kündigte Vertrag

Denn die kommunale Trägerschaft sollte von vornherein nur eine Zwischenlösung sein, nachdem der Zerbster Tierschutzverein zum 31. Dezember 2020 den bereits seit 1992 bestehenden Vertrag mit der Stadt zur Aufnahme und Betreuung von Fundtieren gekündigt hatte. Grund waren die deutlich gestiegenen Kosten vor allem in Folge der deutlich angewachsenen Katzenpopulation. Daneben fehlte es an ausreichendem Fachpersonal, weshalb der Verein um eine höhere finanzielle Unterstützung bat.

Danach überschlugen sich die Ereignisse und die Fronten verhärteten sich. Der Verein zog sich zurück, und die Stadt stand plötzlich vor der Herausforderung: Wohin fortan mit entlaufenen Hunden und Katzen oder beispielsweise auch aus einer Wohnungsräumung stammenden Tieren? Denn genau dafür ist die Kommune als Ordnungsbehörde zuständig.

Aufwendiger Wiederaufbau begann

So fiel letztlich die Entscheidung, das Tierheim weiterzubetreiben. Fast bei null startete dessen Wiederaufbau, Zwinger und Einzäunungen hatte der Verein abreißen lassen. Kaum mehr als die von der Stadt einst finanzierte Containeranlage blieb stehen, wobei sich herausstellte, dass sich diese in einem katastrophalen Zustand befand. Zwei Container mussten komplett ersetzt werden, in den Teil, der stehenblieb, waren die gesamte Elektrik sowie der Sanitärbereich zu erneuern. Auch die Anschaffung einer Quarantäne- und Krankenstation war notwendig.

Bislang sind die Fundtiere noch in Pensionen untergebracht. Die Vermittlung erfolgt über die Stadtverwaltung. So suchen derzeit neun Katzenkinder ein neues zu Hause.