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Fußball Eine Verbandsliga-Staffel immer wahrscheinlicher

Kürzlich – im Rahmen eines ersten Vorab-Staffeltages der Fußball-Verbandsliga – wurden den Teams zwei Varianten für die kommende Saison vorgestellt.

07.06.2021, 06:43
Clemens-Paul Berlin (rechts) und der SSV 80 Gardelegen werden sich wohl in der kommenden Saison in einer 19er-Staffel der Verbandsliga wiederfinden.
Clemens-Paul Berlin (rechts) und der SSV 80 Gardelegen werden sich wohl in der kommenden Saison in einer 19er-Staffel der Verbandsliga wiederfinden. Foto: Thomas Koepke

Salzwedel - Thomas Koepke

Mit im Boot saß für gut einer Woche auch noch der MSC Preussen. Der soll nun aber doch nicht aufsteigen dürfen. Ob das mit dem Antrag des 1. FC Magdeburg, eine U23 in die höchste Spielklasse zu platzieren, einhergeht, bleibt offen.

Noch am Mittwoch schien alles für eine Teilnahme des MSC Preussen an der Verbandsliga-Spielzeit 2021/2022 zu sprechen.

Der Tabellenzweite der Landesliga Nord wurde unter Vorbehalt zum Staffeltag der Verbandsliga eingeladen. Nun folgte am Freitagabend laut Volksstimme-Informationen nun doch die Absage seitens des Fußballverbands Sachsen-Anhalt (FSA).

Auf der Vorstandssitzung des Verbandes in Neugattersleben wurde den Preussen der Gang in die höchste Spielklasse des FSA untersagt. Damit werden – oder sollen – in der kommenden Spielzeit nun wohl doch nur 19 Mannschaften in der Beletage Sachsen-Anhalts vertreten sein. Allerdings hat fast zeitgleich der 1. FC Magdeburg einen Antrag beim FSA gestellt, eine U23 in die Verbandsliga zu platzieren.

Am 7. Juni 2014 war das Kapitel einer leistungsorientierten Zweitvertretung beim 1. FC Magdeburg vorerst beendet. Der damalige Regionalligist hatte seine U-23-Mannschaft wenige Tage zuvor aus dem Spielbetrieb der Verbandsliga abgemeldet.

Das Team verabschiedete sich am letzten Spieltag mit einer 0:2-Niederlage bei Edelweiß Arnstedt aus dem Oberhaus Sachsen-Anhalts – und die Spieler verteilten sich anschließend auf die Vereine der Region. Nur wenige, beispielsweise der junge Nils Butzen, der in dieser Saison zwölfmal für die Reserve aufgelaufen war, blieben beim Club.

„Wer den Sprung aus der U 19 in den Regionalliga-Kader nicht schafft, der wird ihn auch nicht aus der U 23 schaffen“, lautete damals die Maxime. Darüber hinaus gab der Verein finanzielle Gründe für den Rückzug an.

Die „Reserve“ blieb zwar formell bestehen, jedoch als reine Freizeit-Mannschaft ohne Verknüpfung zu den Profis, die derzeit in der Landesklasse 2 (8. Liga) spielt. Doch fast exakt sieben Jahre nach dem letzten Auftritt einer U-23-Vertretung des FCM gerät dieser Stein neu ins Rollen.

So war die Reanimierung einer leistungsorientierten Zweitvertretung jüngst das Hauptthema bei der Aufsichtsratssitzung der Blau-Weißen am 27. Mai. „Grundsätzlich ist eine U 23 sinnvoll, um den Übergang von Nachwuchsspielern in den Männerbereich zu gewährleisten“, wird der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Lutz Petermann im Nachgang der Sitzung auf der Vereinshomepage zitiert. „Hierfür gilt es aber, die sportlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen zu schaffen“, so Petermann.

Alles unter der Bedingung: „Sollte vom Fußball-Landesverband eine entsprechende Genehmigung vorliegen.“ Denn dem Vernehmen nach möchte der Club nicht etwa seine derzeitige zweite Mannschaft aus der Landesklasse hochführen, sondern mit einem neuen U-23-Team direkt wieder in der Verbandsliga, der höchsten Spielklasse Sachsen-Anhalts (6. Liga), eingegliedert werden.

Dass dieses Interesse vom FCM bekundet worden ist, attestierte vor dem Wochenende der Vizepräsident Spielwesen des Fußball-Landesverbandes (FSA), Jörg Bihlmeyer, auf Volksstimme-Anfrage.

„Zu dieser Thematik hat es in den vergangenen Wochen einen Austausch mit dem Verein gegeben“, erklärte er und bestätigte dabei auch den Wunsch zur Eingliederung in der Verbandsliga.

Dabei sollen die Magdeburger von ihrem Nachwuchsleistungszentrum profitieren können, sollen so über eine Hintertür die Chance auf einen Startplatz im Oberhaus bekommen. „Dies bedarf allerdings Absprachen mit den Verbandsligisten“, betonte Bihlmeyer. „Das ist keine Entscheidung, die wir als Verband alleine treffen.“

Doch bis zur Rückkehr ihrer U23-Mannschaft werden sich die Blau-Weißen wohl noch mindestens ein Jahr gedulden müssen. „In diesem Sommer wird es nicht passieren. Dafür ist die Zeit einfach zu knapp“, sagte Bihlmeyer. In der Spielzeit darauf könnte die Reanimierung der U 23 dann allerdings Realität werden und dabei helfen, die Durchlässigkeit aus dem Nachwuchs in den Profi-Kader wieder zu erhöhen.

Somit rückt demnach auch Variante 1 mit insgesamt 19 Mannschaften in einer eingleisigen Verbandsliga für die Spielzeit 2021/2022 eindeutig in den Planungs-Fokus.