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Coronavirus Schnelltests für alle Schüler ab April?

Sachsen-Anhalts Schüler könnten ab April wöchentlich auf das Coronavirus getestet werden.

04.03.2021, 07:00
01.03.2021, Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Die Zwölftklässlerin Katharina Eichel führt in der Sporthalle im "Ökumenischen Domgymnasium" einen Corona-Test mit einem Nasenabstrich bei sich selber durch. Nach zweieinhalb Monaten coronabedingten Notbetriebs öffnen in Sachsen-Anhalt die Schulen und Kitas wieder ihre Türen. Foto: Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
01.03.2021, Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Die Zwölftklässlerin Katharina Eichel führt in der Sporthalle im "Ökumenischen Domgymnasium" einen Corona-Test mit einem Nasenabstrich bei sich selber durch. Nach zweieinhalb Monaten coronabedingten Notbetriebs öffnen in Sachsen-Anhalt die Schulen und Kitas wieder ihre Türen. Foto: Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ ZB

Magdeburg l Sachsen-Anhalts Schüler könnten spätestens ab Anfang April Anspruch auf mindestens einen Corona-Schnelltest pro Woche bekommen. So sieht es ein Entwurf von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Länderchefs vom Mittwoch für eine erweiterte nationale Teststrategie vor.
Der Ansatz: Parallel zum Impffortschritt und Öffnungen unter Auflagen dürften die Schnelltests die Pandemie besser unter Kontrolle bringen als bisher. Bislang hat Sachsen-Anhalt nur dem Kita- und Schulpersonal solche Schnelltestkits zur Verfügung gestellt. Das Bildungsministerium rechnet abhängig vom tatsächlichen Starttermin und dem Infektionsgeschehen mit einem erheblichen Bedarf.
Je nachdem, ob Schulen noch im eingeschränkten Betrieb arbeiten müssen, will das Land die Schüler im Abstand von zwei Tagen bis zu einer Woche testen. Bei landesweit rund 250.000 Schülern läge der Bedarf allein bis Ende Mai bei zwei bis fünf Millionen Testkits, rechnete die Behörde gestern vor. Offen ist die Frage der Finanzierung. In einem Corona-Nachtragshaushalt des Landes stünden noch 80 Millionen Euro zur Verfügung. Das Finanzministerium hält es indes auch für denkbar, dass der Bund die Kosten übernimmt. Bei mehreren Euro je Testkit würden in jedem Fall rasch Ausgaben im zweistelligen Millionenbereich entstehen.
Bildungsminister Marco Tullner (CDU) sagte gestern: „Ich begrüße jede konkrete Vereinbarung, die die zügige und regelmäßige Testung von Schülern ermöglicht.“ Man wolle jede Möglichkeit nutzen, die Schulen weiter pandemiefest zu machen.
Auch wer für die Bestellung der Testkits zuständig ist, ist indes offenbar nicht abschließend geklärt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geriet beim Bund-Länder-Gipfel gestern nach Medienberichten in die Kritik, weil er Schnelltests noch nicht zentral geordert haben soll. Frühere Schnelltests für Lehrer und Erzieher hatte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerium allerdings selbst bestellt. Von dort hieß es gestern, man warte auf Vorgaben aus Berlin.
Zum Schulstart nach dem Lockdown hatte am Montag und Dienstag bereits das private Domgymnasium in Magdeburg 848 Schüler mit 1000 selbst bestellten Testkits vorerst auf eigene Rechnung getestet. Die Testungen seien reibungslos verlaufen, sagte Schulleiter Dietrich Lührs. Positivbefunde gab es nicht. Lührs hält das Verfahren auch in anderen Schulen für gut umsetzbar.