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Motorsport Mick Schumacher stärkt Formel-1-Bewerbung

Für Mick Schumacher rückt der Gesamtsieg in der Formel 2 immer näher. In Sotschi baut er mit reifen Auftritten seine Führung aus. Bei einer möglichen Beförderung in die Formel 1 setzt sich der Sohn von Michael Schumacher schon hohe Ziele.

Von Christian Hollmann, dpa 27.09.2020, 11:06

Sotschi (dpa) - Mick Schumacher eilt auf dem Weg zum Formel-2-Titel immer weiter davon und will am liebsten bald in der Formel 1 Lewis Hamiltons Rekorde zurück in die Familie holen.

Der Sohn von Michael Schumacher baute mit einem Sieg und einem dritten Platz in Sotschi seine Führung in der wichtigsten Nachwuchsserie deutlich aus. "Wenn ich so weitermache, dann sieht es gut aus", sagte der 21-Jährige.

Das gilt auch für seinen Traum vom Aufstieg in die Königsklasse zur nächsten Saison, in der sich derzeit Mercedes-Superstar Hamilton die Bestmarken von Schumachers Vater schnappt. "Das nächste Ziel wäre dann wohl, wenn ich den Schritt in die Formel 1 schaffe, dies wieder zu übertreffen", sagte Mick Schumacher.

Mit seinen reifen Vorstellungen an der Schwarzmeerküste stärkte der Ferrari-Juniorpilot seine Bewerbung für eine Beförderung. Vier Rennen vor dem Saisonende hat Schumacher in der Gesamtwertung 22 Punkte Vorsprung auf seinen ärgsten Verfolger, den Briten Callum Ilott. Das Hauptrennen am Samstag entschied der Fahrer des Prema-Teams mit kühler Präzision für sich, als er von Startplatz drei nach vorn fuhr und sich mit einem tollen Überholmanöver den Sieg sicherte.

Einen Tag später verbesserte sich Schumacher vom achten Startplatz binnen weniger Kilometer auf Rang vier und war dann bereits Dritter, als das Sprintrennen wegen eines heftigen Unfalls abgebrochen wurde. Der Italiener Luca Ghiotto und der Brite Jack Aitken krachten nach einer Kollision in Runde sieben in die Barrieren, Ghiottos Auto fing Feuer. Beide blieben unverletzt. "Niemand wollte, dass das Rennen so endet. Dass es allen gut geht, ist das Wichtigste", sagte Schumacher.

Anfang des Monats hatte er in Monza seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Eine Woche später übernahm er in Mugello die Gesamtführung und scheint vor den vier Abschlussrennen in Bahrain kaum noch aufzuhalten. Eine ähnliche Entwicklung hatte Schumacher schon in der Formel 3 genommen. Nach einem Lernjahr wurde er zur Mitte seiner zweiten Saison immer stärker und raste mit einer starken Serie zum Titel. Ganz so sieht es nun auch in der Formel 2 aus.

"Wir haben es geschafft, auf allen Strecken schnell zu sein. Das ist entscheidend, um Meisterschaften zu gewinnen", sagte Schumacher. Der nächste Schritt für ihn wird ein Einsatz im Freien Training der Formel 1 bei einem der Ferrari-Partnerteams Alfa Romeo und Haas sein. Bei einem der beiden Rennställe, die ihre Fahrer für das nächste Jahr noch nicht benannt haben, könnte Schumacher dann 2021 ein festes Cockpit bekommen.

"Ich konzentriere mich zu 100 Prozent auf die Saison in der Formel 2, danach schauen wir weiter", betonte Schumacher in Sotschi. Für den früheren Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug ist der Weg Schumachers in die Formel 1 aber bereits klar vorgezeichnet. Würde die Rennserie "diese Chance nicht beim Schopf packen, ist ihr nicht mehr zu helfen", sagte Haug dem "Sportbuzzer".

© dpa-infocom, dpa:200927-99-726914/3

Formel-2-Gesamtwertung

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Interview mit Norbert Haug im "Sportbuzzer"