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24-Stunden-Rennen Erfolg beim Debüt: Alonso gewinnt Le-Mans-Klassiker

Der zweimalige Formel-1-Champion Fernando Alonso triumphiert bei seiner Le-Mans-Premiere. Zugleich beschert der Spanier Toyota endlich den lange ersehnten Sieg bei dem Klassiker. Ein Deutscher beeindruckt ebenfalls - mit einer starken Aufholjagd.

Von Arno Wester, dpa 17.06.2018, 15:37

Le Mans (dpa) - Fernando Alonso hat gleich bei seinem Debüt im 24-Stunden-Rennen von Le Mans Motorsport-Geschichte geschrieben. 

Der zweimalige Formel-1-Weltmeister holte als erster Neuling mit seinem Team erst die Pole und gewann dann auch den Klassiker selbst. Zugleich führte der 36 Jahre alte Spanier den japanischen Hersteller Toyota bei dessen 20. Anlauf seit 1985 zum ersten Erfolg.

"Ich kann es noch gar nicht fassen - das ist Wahnsinn", stammelte Alonso, nachdem der japanische Teamkollege Kazuki Nakajima den Toyota TS050 Hybrid über den Zielstrich gefahren hatte. "In Le Mans werden 16 Grands Prix am Stück gefahren. Das hier ist mit nichts vergleichbar."

Nach 388 Runden (5286,888 Kilometer) hatten er und seine beiden Teamkollegen Sebastién Buemi aus der Schweiz und Nakajima aus Japan zwei Runden Vorsprung auf Mike Conway aus Großbritannien, den Japaner Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez aus Argentinien im zweiten Werks-Toyota. Die Japaner waren als einziger Hersteller in Le Mans vertreten.

Alonso ist der Triple Crown, Siegen bei den drei Klassikern Indy500, beim Großen Preis von Monaco (Formel 1) und in Le Mans, nähergekommen. Ihm fehlt nur noch der Erfolg bei den Indy500. Dem einzigen Fahrer dem bisher dieses Kunststück gelang, war Graham Hill.

Für Alonsos Team begann das Rennen nicht nach Plan. Buemi wurde gleich in der ersten Runde unverschuldet in eine leichte Kollision verwickelt. Der Toyota TS50 Hybrid blieb dabei unversehrt, was wenig später auch durch den Rundenrekord des Schweizers auf dem 13,626 Kilometer langen Kurs im Südwesten Frankreichs bestätigt wurde.

Als Alonso nach rund 2,5 Stunden seine ersten Rennrunden in Le Mans abspulte, war sofort klar, dass er konkurrenzfähig ist. Es dauerte nicht einmal eine Stunde, bis zu seiner ersten Führung nach 3:23 Stunden. Nach knapp drei Stunden Fahrzeit sprach Alonso von einer großartigen Erfahrung: "Ich habe alles daran gesetzt, das Auto in einem Stück über die Distanz zu bringen und auch sonst keine Zeit zu verlieren. Es läuft bestens."

Bei seiner zweiten Ausfahrt in der Nacht lag sein Team wegen einer Strafe für Buemi schon über zwei Minuten hinter dem Toyota-Konkurrenten. Mit unfassbar schnellen und konstanten Rundenzeiten bei Dunkelheit überraschte Alonso alle. Kurze Zeit später übernahm Kollege Nakajima erneut die Führung, die später noch etliche Male zwischen den beiden Toyota-Werksteams wechseln sollte.

Die Entscheidung fiel 1:38 Stunden vor Ende, als Kobayashi plötzlich wegen eines technischen Problems langsamer wurde und zu einem kurzen Stopp an die Box musste. So war der Weg frei für Alonso und seine Mitstreiter. In der kommenden Woche steht für Alonso wieder der Formel-1-Alltag an, wenn er für McLaren im französischen Le Castellet startet.

Als bester deutscher Teilnehmer in Le Mans vollbrachte auch der dreimalige Le-Mans-Gewinner Andre Lotterer aus Duisburg eine tolle Leistung: Mit dem Schweizer Neel Jani und dem Brasilianer Bruno Senna erzielte das Trio als zweitbestes Privatteam den vierten Platz. Dabei war das Trio nach einer Kollision in der Anfangsphase des Rennens bis auf den 60. und letzten Platz zurückgefallen.

Dagegen fiel der frühere Formel-1-Weltmeister Jenson Button schon frühzeitig zurück. Nach einem Sensorproblem stand der privat eingesetzte Prototyp des Briten fast drei Stunden in der Garage. Deshalb reichte es am Ende lediglich zu Rang 45 (73 Runden zurück).

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