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Schwede Ekström jagt Wehrlein in der DTM

Mattias Ekström hat die DTM schon zweimal gewonnen. Auf dem Weg zu Titel Nummer drei muss der Schwede Jungspund Pascal Wehrlein abfangen. Vier Rennen bleiben ihm dafür noch.

Von Maximilian Haupt, dpa 25.09.2015, 05:09

Nürburg (dpa) - Mattias Ekström als Verfolger - das wünscht sich kein Fahrer im Deutschen Tourenwagen Masters. Die Nummer zwei der DTM-Gesamtwertung zählt zum Abgezocktesten, was der Motorsport zu bieten hat. Zudem hat der 37 Jahre alte Schwede ein Faible für harte Überholmanöver. Und Aufholjagden.

In Pascal Wehrlein muss zudem der jüngste DTM-Pilot die Angriffe des ältesten DTM-Fahrers abwehren, wenn er Platz eins der Gesamtwertung ins Ziel bringen will. Der 20-Jährige, für seinen Arbeitgeber Mercedes auch als Testfahrer in der Formel 1 unterwegs, scheint mit dem Druck bislang gut umgehen zu können. Und er hat vor der heißen Phase im Titelkampf einen kleinen psychologischen Vorteil auf seiner Seite.

Seit Wehrlein in Spielberg erstmals in seiner Karriere die Tabellenspitze übernahm, wechselte er sich mit Ekström fünf Rennen lang immer wieder ab. Dann gelang es dem 16 Jahre jüngeren Wehrlein, in Oschersleben die Führung zu verteidigen und auszubauen. Die 14 Punkte Vorsprung auf Ekström sind dennoch nur ein dünnes Polster vor den Rennen am Nürburgring an diesem Wochenende. Am Samstag und Sonntag sowie dem Saisonfinale in Hockenheim Mitte Oktober sind noch insgesamt 100 Zähler zu vergeben.

Auf jeden Fall werde ich auf dem Nürburgring wieder um den Sieg fahren, kündigte Wehrlein vor dem 15. und 16. von insgesamt 18 Rennen an. Erstmals in dieser Saison ist sein Dienstwagen wegen der nach Platzierungen vergebenen Zusatzgewichte aber schwerer als der Audi seines härtesten Konkurrenten. Am Nürburgring treten wir auf Augenhöhe an, meinte Ekström angesichts eines nur geringen Vorteils von 2,5 Kilogramm.

Für den Schweden ist die Chance auf seinen dritten DTM-Titel nach 2004 und 2007 die Bestätigung seines schon seit Monaten währenden Höhenflugs. Schon in der vorigen Saison machte er Marco Wittmann (BMW) zum Ende der Meisterschaft noch mal Druck, im Frühjahr wählten ihn seine Kollegen in einer dpa-Umfrage zum Titelfavoriten. Beweisen muss Ekström niemandem mehr etwas. Sein Motto: Go hard or go home (frei übersetzt: Ganz oder gar nicht).

Das begleitet Ekström seit fast 20 Jahren. Ein Nachbar schenkte ihm zu Hause in Schweden einen Aufkleber mit diesem Spruch. Begründung: Das passe so gut zu seinem Lebensstil. Der hat sich bis heute nicht verändert, und das Motto prangt inzwischen fein lackiert auf seinen Helmen. Von denen hat der Vater von zwei Kindern mehrere.

Ein besonderes Faible hat Ekström für Rallye-Fahrzeuge. Im April des vergangenen Jahres gab er die Gründung eines eigenen Rallycross-Teams bekannt. Sobald sein Team EKS in Gesprächen zum Thema wird, fängt Ekström an zu strahlen und wirkt so euphorisch wie ein Kind beim ersten Rennbesuch.

Entgegen den Befürchtungen, seine Konzentration für die DTM leide unter dem neuen Hobby, scheinen die Auftritte im Kleinwagen ihn tatsächlich noch stärker gemacht zu haben. Ich habe das Gefühl, dass ich ein besserer Quali-Fahrer geworden bin, seit ich Rallycross fahre, sagte Ekström einmal, als es wieder darum ging, wie viel Ablenkung seine DTM-Karriere verträgt. Und nicht nur aus der Rallycross-WM weiß Ekström: Das was zählt ist, wer vorne ist, wenn das letzte Rennen gefahren wurde.

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