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Müllverkippung Machtlos gegen Lumpen

Vermehrt landen Alttextilien in und rund um Staßfurt.

Von Falk Rockmann 08.07.2018, 01:01

Staßfurt l Als würden sich Rehe über Altkleider freuen oder vielleicht Kühe. Erst recht nicht ordnungsliebende Städter... Es ist einfach nichts für den normalen Menschenverstand, wenn Alttextilien in der Natur oder auf Weideflächen landen oder eben mitten in der Stadt. Auf Gegenliebe stößt das nirgends. Appelle an die Vernunft der Lumpenstreuer verhallen offensichtlich.

Uns ist bekannt, dass in letzter Zeit gehäuft Altkleidercontainer aufgebrochen und teilweise ausgeräumt wurden.

Immer wieder. Nicht nur in den Feldfluren der Orte ringsum Staßfurt, auch in der Stadt werden solche Vergehen gegen die Ordnung registriert. „Dem Fachdienst Sicherheit und Ordnung ist bekannt, dass in letzter Zeit gehäuft Altkleidercontainer aufgebrochen und teilweise ausgeräumt wurden“, sagt Susanne Henschke, Leiterin der Behörde. Leider müsse die Stadt Staßfurt in den meisten Fällen die Beräumung der verstreuten Kleidungsstücke veranlassen, deren Herkunft oder Eigentümer nicht mehr zu ermitteln sind.

Da für Müllablagerungen (auch Alttextilien) außerhalb der geschlossenen Ortslage ausschließlich der Salzlandkreis beziehungsweise der Kreiswirtschaftsbetrieb zuständig sei, bleibe nichts anderes übrig, als diesen zu informieren und auf eine zeitnahe Beräumung zu hoffen.

Innerorts erfolge dies nach Beauftragung durch den Fachdienst Sicherheit und Ordnung recht zeitnah durch den Stadtpflegebetrieb, da hier die Stadt selbst zuständig ist.

Sieht die Stadt keine anderen Möglichkeiten, etwas dagegen zu unternehmen? Vielleicht Wildkameras aufstellen oder sogar die Aufstellung von Kleidercontainern verbieten, aus denen die bunten Fetzen offensichtlich stammen?

„Der Vorschlag zum Aufstellen von Wildkameras wäre sicher nicht geeignet, das Problem zu lösen“, meint Susanne Henschke, „Bei derzeitig über 80 Altkleidercontainern im Gebiet der Stadt Staßfurt und den Ortsteilen wäre es schwierig, einen geeigneten Standort für solche Kameras zu finden. Zumal deren Aufstellung im öffentlichen Bereich sicher auch zu einem Konflikt mit Datenschützern und der neuen Europäischen Datenschutzgrundverordnung führen würde.“

Auch ein Verbot der Altkleidercontainer komme nicht in Frage, da sich viele Hilfsorganisationen durch diese Kleiderspenden finanzieren.

Auch die Möglichkeiten, Streife zu gehen, eventuell die Jäger, die öfters in der Natur sind, um Hilfe zu bitten, scheinen nicht machbar zu sein. „Da unsere derzeit wegen Urlaub und Krankheit nur zwei zur Verfügung stehenden Außendienstmitarbeiter – im Normalfall sind es vier – aufgrund des großen Verwaltungsgebietes und des großen Spektrums anderer Arbeitsaufgaben sich nicht ausschließlich um die Altkleidercontainer kümmern können, sehen wir derzeitig leider keine konkrete Lösung für dieses Problem“, muss Susanne Henschke eingestehen.

Bleibt also nur, weiter zu hoffen, dass irgendwann doch die Vernunft siegt. Vielleicht hilft auch, aufmerksam zu sein, wo es geht.