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Fußball-Regionalliga FCM macht aus 0:2 noch ein 3:2

Das war nichts für schwache Nerven: In einem hart umkämpften Auftaktspiel machte Fußball-Regionalligist 1. FC Magdeburg am Sonnabend vor 6438 Zuschauern gegen Union Berlin II aus einem 0:2-Rückstand noch einen umjubelten 3:2 (1:2)-Sieg.

04.08.2014, 05:41

Magdeburg l Der FCM mit den vier Neuzugängen Silvio Bankert, Kevin Kruschke, Marcel Schlosser und Sven Reimann in der Startelf begann ordentlich und hatte Pech, dass Christian Beck nach 20 Minuten nur das Außennetz traf.

Auffällig im Spiel des FCM aber waren von Beginn an das ungenaue Passspiel, die Abstimmungsprobleme und Lücken in der Abwehr. Das rächte sich gegen freche Unioner erstmals nach 23 Minuten, als Keeper Matthias Tischer rauslief, Ahmed Razeek aber schneller war und den Ball ins leere Tor hob. Es sollte noch schlimmer kommen. Nach einer halben Stunde setzte sich der starke Eroll Zejnullahu auf der linken Seite gegen Felix Schiller durch, und erneut Razeek vollendete aus kurzer Distanz. Der Schock saß tief beim hilf- und ratlosen Club, dem in der Folge so gut wie gar nichts mehr gelang und der froh sein konnte, dass es nach 36 Minuten nicht 0:3 hieß. Zunächst traf Kevin Giese nur die Latte, und im Nachsetzen verzog der völlig freistehende Tino Istvanic.

Hoffnung kam auf, als Kruschke kurz vor der Pause der 1:2-Anschlusstreffer gelang. Lars Fuchs sagte hinterher, dieses Tor sei "der Schlüssel zum späteren Erfolg" gewesen.

Nach dem Wechsel blieb das FCM-Spiel zwar weiterhin fehlerhaft, doch der Druck nahm zu, und Union verlor zusehends die Kontrolle. Zwei Standards brachten schließlich die Wende. Zunächst glich Beck per Kopfball nach Ecke von Nico Hammann zum 2:2 aus (70.), dann gelang Bankert ebenfalls per Kopf sogar noch das 3:2, nachdem zuvor René Lange bei einem 25-Meter-Freistoß die Latte getroffen hatte (75.).

"Kompliment an die Unioner, die meiner Elf alles abverlangt hat. Bei uns war in der ersten Hälfte der Sprit alle. Ordnung und Kompaktheit haben gefehlt. Nach dem 0:2 fühlte man sich wie im falschen Film. Doch die Mannschaft ist nicht eingeknickt und hat die Balance wieder hingekriegt", befand Trainer Jens Härtel und sprach von einem Fingerzeig, was den weiteren Saisonverlauf anbetrifft: "Jeden Punkt muss man sich hart erarbeiten."

"Ich bin unheimlich erleichtert, dass wir das noch geschafft haben", sagte Kapitän Marius Sowislo, der die Moral hervorhob, durchaus Verständnis für die Pfiffe in der ersten Halbzeit zeigte und auch Selbstkritik übte: "Ich hätte im Mittelfeld häufiger den Ball fordern müssen."

Noch drastischer formulierte es Fuchs, der wenigstens ab und zu für Lichtblicke sorgte: "In den sechseinhalb Wochen, die seit dem Trainingsauftakt vergangen sind, war das der schlechteste Tag, die letzte halbe Stunde in der ersten Halbzeit katastrophal." Und auch die Steigerung in Abschnitt zwei fand der Routinier nicht berauschend: "Da ist noch viel Luft nach oben."

FCM: Tischer - Hammann, Schiller (46. Handke), Bankert, Lange, Kruschke (65. Steinborn), Sowislo, Reimann, Schlosser, Fuchs (85. Schröter), Beck

Union II: Kroll - Yesilli, Hollwitz, Eglseder, Brenneisen, Rayeek, Koch, Giese, Yejnullahu, Oschmann (68. Henning), Istvanic (80. Skade)Schiedsrichter: Ostrin (Eisenach). Zuschauer: 6438. Tore: 0:1 Razeek (23.), 0:2 Razeek (30.), 1:2 Kruschke (44.), 2:2 Beck (70.), 3:2 Bankert (75.). Gelb: Bankert, Reimann, Handke / Hollwitz, Razeek, Koch