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Handball, DHB-Pokal Der Goliath ist gewappnet

Es war zwar doch ein wenig schwerer als gedacht, aber das 28:27 beim Zweitligisten ThSV Eisenach hat gereicht und der SCM steht im Viertelfinale des DHB-Pokals. Und weil vor dem Fest Wünsche Hochkonjunktur haben, steht bei den Magdeburgern vor der Auslosung am Sonnabend eines ganz oben auf dem Zettel: Bitte ein Heimspiel!

18.12.2014, 18:59

Magdeburg/Eisenach l Wenn die "Handball-Macht aus Thüringen" auf den "Leuchtturm im Osten" trifft, dann ist Derbyzeit. Dementsprechend wurde das Achtelfinale am Mittwochabend in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle zelebriert - mit vollen Rängen, super Stimmung, Lasershow und Cheerleadern. Und fast hätte es aus Sicht des Zweitliga-Neunten auch die perfekte Show mit Happy End gegeben. Denn der optimal gestartete (8:2/13. Minute), bis zum 21:16 klar führende und auch nach dem 21:21-Ausgleich (47.) aufopferungsvoll kämpfende "David" war der Überraschung ganz nah.

Doch diese wusste der "Goliath", Vierter in der Eliteliga, mit Glück, Geschick und viel Kampf im Schlussakkord zu verhindern. Umso größer war natürlich die Erleichterung bei van Olphen & Co. nach dem Abpfiff. "Das war wie immer eine fantastische Stimmung in der Halle, die ich ja noch von früher kenne", erklärte SCM-Sportchef Steffen Stiebler im Anschluss. "Eisenach hat eine super Leistung geboten. Aber das haben wir auch so erwartet. Trotzdem waren wir die ersten 15 Minuten nicht bereit, den Kampf anzunehmen. Wichtig war aber, dass wir nicht aufgegeben und das Spiel noch gedreht haben. Am Ende war es ein etwas glücklicher Sieg."

Auch Trainer Geir Sveinsson zollte dem Gegner Respekt: "Eisenach hat tollen Handball gezeigt. Die offensive 3-2-1-und 3-3-Deckung hat uns vor Probleme gestellt. Und das, obwohl die Jungs durch das Videostudium wussten, was auf sie zukommt, und wir uns zwei Tage lang darauf vorbereitet haben." Dennoch habe der Isländer selbst beim Rückstand von 16:21 nicht den Glauben an einen Erfolg verloren: "Handball ist ein Kampfspiel. Und wenn man mit fünf Toren zurückliegt und noch 20 Minuten zu spielen sind, hat das nichts zu bedeuten."

In die Karten spielte den Magdeburgern in dieser Phase, dass der zunächst überragende ThSV-Keeper René Villadsen in der zweiten Hälfte nachließ, Jannick Green dagegen aufdrehen konnte (16 Paraden/davon vier Siebenmeter). Eisenachs Trainer Velimir Petkovic erklärte: "Der 5:0-Lauf des SCM zum 21:21 hat uns das Genick gebrochen. Und wenn man die Sensation schaffen will, dann muss auch der Torhüter in der zweiten Halbzeit mehr als nur einen Ball halten."

Raus aus dem Pokal-Rennen ist auch der HC Erlangen, bei dem der SCM in der Bundesliga am Sonnabend ran muss. Doch der Ärger nach dem 23:27 vor eigenem Publikum gegen Cupverteidiger Füchse Berlin hielt sich beim Aufsteiger in Grenzen. "Vielleicht hat unser Aus was Gutes. Jetzt können wir uns ganz auf die Liga konzentrieren", meinte Torhüter Niko Katsigiannis vor dem Spiel in Nürnberg vielsagend. Doch auch die für den erneuten Kampf David gegen Goliath nunmehr gewappneten Magdeburger haben gute Nachrichten. Stiebler: "Alle Spieler sind nach derzeitigem Stand einsatzbereit."