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Handball-Bundesliga Das Wunder von der Elbe ist noch nicht fertig

25.02.2015, 19:20

Magdeburg l Der Glückwunsch-Marathon ist womöglich noch lange nicht beendet für Andreas Rojewski. Erst beim Fantreffen des SC Magdeburg am Dienstag hat er viele Gratulationen persönlich entgegengenommen. Ab und an erreicht ihn noch eine Nachricht per Facebook oder über andere elektronische Kanäle: Bronze bei der Weltmeisterschaft in Katar, seiner ersten mit Polen, war und bleibt eben ein besonderes Ereignis. "Und ich habe mich über jeden Glückwunsch riesig gefreut", sagte der 29-Jährige.

Inzwischen hat er sich auch über zwei Siege in der Handball-Bundesliga gefreut. "Grandiose Siege", wie er das 33:28 gegen den VfL Gummersbach und das 30:26 bei der SG Flensburg-Handewitt empfunden hat. Zehn Liga-Erfolge (elf Pflichtspielsiege) in Serie hat der SCM errungen. "In Bremen sprechen sie schon nach fünf Siegen vom ,Wunder von der Weser`", erklärte Rojewski lächelnd. Ein "Wunder von der Elbe", den bisherigen Pflichtspiel-Rekord (zehn Siege) der SCM-Mannschaft aus der Saison 1991/1992 überboten zu haben, ging dem Linkshänder nun nicht über die Lippen. Aber allein der Vergleich mit dem Fußball-Erstligisten vom SV Werder zeigt, was die Serie für ihn bedeutet. Und die Magdeburger sind noch nicht fertig.

Geir Sveinsson, der Trainer, wird vor allem glücklich darüber gewesen sein, dass alle sieben WM-Akteure mit neuem Selbstvertrauen zurückgekommen waren aus Katar. "Es gibt immer mehrere Szenarien nach solch einem Turnier", weiß Rojewski. "Trainer und Vereine befürchten ja meistens, ein Spieler müsste erst aufgebaut werden." Diese Aufgabe blieb Sveinsson und Sportchef Steffen Stiebler letztlich erspart, wenngleich Rojewski nach "diesem emotionalen Highlight und intensivem Turnier in den ersten Tagen auch eine gewisse Leere gespürt hatte". Diese Leere hatte sich allerdings schnell gefüllt, weil erstens: "Ich den Schwung aus der WM mitgenommen habe". Und weil zweitens: "Wir uns als Mannschaft sofort wiedergefunden haben, das zeigt, wie weit wir in den Automatismen unseres Spiels sind".

Der nächste Kontrahent heißt nun Hannover-Burgdorf: An diesem Sonntag wird die Partie um 17.15 Uhr in der Getec-Arena angeworfen. Hannover beklagt ein Dutzend Verletzte, trainiert mit dem Perspektivkader. Eine Situation, die bereits im Hinspiel gegen den SCM ihren Lauf genommen hatte. Das gewannen die Magdeburger mit 28:24. Rojewski markierte dabei acht Tore - nach der Pause hatte er siegentscheidend vorgelegt.

Die Situation des TSV ist aber nicht entscheidend für den SCM, der sich wohl wieder auf mehr als 6000 Zuschauer freuen darf: "Ich kann mich erinnern, dass wir vor über einem Jahr in einer ähnlichen Phase waren", blickte Rojewski zurück: "Da hatten die Gegner auch kein Erbarmen." Das ist bei den Magdeburgern jetzt nicht anders: "Wir haben Heimspiel, und wir wollen eine Serie verteidigen." Und den dritten Platz in der Tabelle zurückholen, den seit Mittwochabend die SG Flensburg-Handewitt nach einem 25:21-Erfolg gegen TuS N-Lübbecke wieder besetzt. Mag sein, dass der Stand der Magdeburger Dinge kein Wunder ist, für die Fangemeinde ist es aber sicher: "wundervoll".