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Leicht träge Dreampop-Duo aus Deutschland: Binoculers

Der verträumte Psychedelic-Pop von Beach House oder The xx ist nicht nur erfolgreich, er hinterlässt auch im Sound des deutschen Duos Binoculers Spuren. Steht den beiden Songschreibern aus dem Norden aber gut.

22.03.2017, 07:00

Berlin (dpa) - Das nennt man Weiterentwicklung: Nach dem fünf Jahre zurückliegenden, an Suzanne Vega angelehnten Folkalbum "There Is Not Enough Space In The Dark" klingt bei den  Binoculers nun alles einige Nummern größer.

Und das liegt sicher nicht nur daran, dass aus dem Projekt von Multi-Instrumentalistin Nadja Rüdebusch nun ganz offiziell ein Duo mit Daniel Gädicke geworden ist (er hatte 2012 noch im Hintergrund mitgewirkt). Nein, "Sun Sounds" (Insular/Cargo) ist für die beiden Norddeutschen und ihre (wenigen) Mitstreiter auch ein Quantensprug in Sachen Songwriting und Arrangement.

Wenn Rüdebusch leicht träge oder bewusst gelangweilt singt ("Riverlights", "Parallels"), dann lassen sich jetzt Vergleiche zu den Dreampop-Sounds von Beach House oder The xx ziehen. Gädickes Stimme bringt derweil einen schön schattigen, angestaubten Sparklehorse-Charme ins Spiel.

Bei den vier kurzen Zwischendurch-Instrumentals wird es atmosphärisch und spooky - als flimmerten kurze, irritierende Filmsequenzen vorbei. Kein Wunder, komponieren die beiden doch auch Musik für Spielfilme und Dokumentationen.

Mit dem fröhlich hüpfenden "But Oh!" haben die Binoculers anno 2017 sogar einen potenziellen Indie-Hit im Gepäck. Durch alte Instrumente wie Ondes Martenot, Mellotron und ein Cello erweitern Rüdebusch/Gädicke ihr Klangspektrum und schaffen 14 hübsche, verträumte Psychedelic-Pop-Vignetten, wie man sie aus deutschen Landen nicht alle Tage hört. Chapeau!

Website Binoculers