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Starker Einstand Hippo Campus starten mit perfekten Pop-Perlen

Wer als Newcomer eine Handvoll perfekter Pop-Perlen heraushaut, ohne allzu aufdringlich bei erfolgreichen Vorbildern abzukupfern, der macht eine Menge richtig. Womit wir bei Hippo Campus wären...

04.03.2017, 05:00
Sauber aufgeräumt: Hippo Campus legen ein prima Debüt hin. Foto: Transgressive/[PIAS] Cooperative
Sauber aufgeräumt: Hippo Campus legen ein prima Debüt hin. Foto: Transgressive/[PIAS] Cooperative dpa

Berlin (dpa) - Es gibt Lieder, die flutschen rein in den Gehörgang und wollen nicht mehr raus - Ohrwürmer also. "Way It Goes" von der US-Indie-Band Hippo Campus ist so ein Song. Zum Glück bleibt er nicht der einzige tolle Track des Debüts "Landmark" (Transgressive/Pias).

Mit einer munter voranmarschierenden Akustikgitarre und Pedal-Steel, fröhlichen Handclaps und Tamburin-Gerassel sowie den variablen Gesängen von Jake Luppen, Nathan Stocker und Whistler Allen werden auf "Way It Goes" gleich mal vier Minuten Pop-Perfektion geboten. Ein Klasse-Start in eine Platte, die zu einer der Überraschungen dieses Frühjahrs werden könnte. Zumal mit dem anschließenden, dezent an Vampire Weekend erinnernden "Vines" und der hübschen Midtempo-Ballade "Epitaph" gleich weitere Gute-Laune-Kracher folgen.

Das Schöne an Hippo Campus - einem Quartett aus St. Paul/Minnesota - ist, dass sie auf "Landmark" eine beeindruckende Hit-Dichte erreichen, ohne sich bei den üblichen Verdächtigen des erfolgreichen Indie-Pop (also Neo-Folkies wie Mumford & Sons oder Überwältigungs-Rocker wie Arcade Fire) anzubiedern. Luppen und Co. wissen genau, was sie mit ihren putzigen Harmony-Vocals, den geschmeidigen Melodien, den gut verteilten Elektronik-Elementen und euphorischen Refrains tun - aber all das wirkt auch auf Albumlänge bis zum Closer "Buttercup" sympathisch arglos und überaus lässig.

Als "landmark album" bezeichnen Musikjournalisten eine "Meilenstein-Platte", also ein Meisterwerk. Insofern greifen Hippo Campus mit ihrem Albumtitel noch ein wenig zu hoch. Vielleicht aber wird dieses Dutzend Lieder irgendwann als Beginn einer großen Karriere gewürdigt. So ist "Landmark" zunächst mal der starke Einstand einer jungen Band mit ganz viel Potenzial.

Konzert: 3.10. Berlin, Privatclub

Website Hippo Campus