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Americana und Country "Time Flies": Neues und Älteres von Jim Lauderdale

Er wird mit den Jahren immer besser. Country-Ikone Jim Lauderdale legt mit "Time Flies" ein starkes neues Album vor. Und Älteres von ihm gibt es auch noch.

Von Walter Willems, dpa 08.08.2018, 09:34

Berlin (dpa) - 29 Studioalben in 27 Jahren: Trägheit kann man Jim Lauderdale nicht gerade vorwerfen. Nun bringt der Country-Sänger und zweifache Grammy-Gewinner gleich zwei Studioalben heraus: "Time Flies" mit brandneuem Material und eines aus seinen frühen Anfangstagen - eingespielt ganze 12 Jahre vor seinem ersten Album "Planet of Love" (1991).

Damals, 1979, hatte der gerade in Nashville angekommene Lauderdale den Mandolinisten Roland White getroffen - Bruder der damals schon verstorbenen Gitarren-Ikone Clarence White. Mit White nahm Lauderdale ein Bluegrass-Album auf, das verlorenging und erst weit über 30 Jahre später wieder auftauchte. Neben den Genre-typischen Cover-Interpretationen, darunter Donovan's "Try And Catch The Wind", tauchen auf "Jim Lauderdale and Roland White" schon zwei Eigenkompositionen Lauderdales auf. Ansonsten bemerkenswert: Leadgitarre spielt Marty Stuart, der kurz danach in die Band seines damaligen Schwiegervaters Johnny Cash einstieg.

Fast 40 Jahre später ist Lauderdale selbst eine ausgewiesene Country-Größe – sowohl als Sänger als auch als Songschreiber, etwa für Mark Chesnutt, Solomon Burke oder George Jones. "Time Flies" zeigt im Vergleich zu der älteren Aufnahme, wie viel kraftvoller und ausdrucksstärker seine Stimme über die Jahrzehnte geworden ist. Und war das letzte Album "London Southern“ (2017) sehr Soul-lastig, präsentiert Lauderdale hier eine Mischung aus Country, Americana und Western Swing: vom hymnischen "Time Flies" über das funkige „"The Road Is A River" bis zu dem rasantem "Where The Cars Go By Fast" mit knackiger Twang-Gitarre.

Nach der schweren Country-Nummer "When I Held The Cards" möchte man sich den Staub von den Stiefeln klopfen. Umgeben hat sich Lauderdale mit etlichen Größen der Szene, darunter Chris Scruggs und Kenny Vaughn aus Marty Stuarts Band "The Fabulous Superlatives". Zusammen zeigen beide Alben die Entwicklung eines phänomenalen Talents über fast 40 Jahre.

Website Jim Lauderdale