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Kanzlerin mit höchstem Orden des jüdischen Staates ausgezeichnet Merkel lehnt Boykott-Aufrufe gegen Israel ab

Deutschland kritisiert Israels Siedlungspolitik und fordert Mut zum Frieden. Aber von Boykotten hält Kanzlerin Merkel nichts.

26.02.2014, 01:20

Jerusalem (dpa) l Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Boykott-Aufrufen gegen Israel wegen des Siedlungsbaus in den Palästinensergebieten eine Absage erteilt. "Das ist für Deutschland keine Option", sagte Merkel beim deutsch-israelischen Regierungstreffen am Dienstag in Jerusalem.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Merkel demonstrierten öffentlich Harmonie, obwohl sie in zentralen Fragen unterschiedlicher Meinung waren (siehe Kasten).

Israels Präsident Schimon Peres ehrte Merkel mit dem höchsten Orden des Landes für ihre Verdienste um die israelisch-deutsche Freundschaft. Merkel sagte, die Auszeichnung sei Verpflichtung und Ansporn, gemeinsam gegen Antisemitismus und für die Menschenrechte zu kämpfen.

Zur Beendigung des Nahost-Konflikts müsse die Zwei-Staaten-Lösung angestrebt werden, sagte Merkel. Gegenseitige Anerkennung eines palästinensischen und des israelischen Staates und Kompromisse beider Seiten seien dafür selbstverständlich eine Voraussetzung. Netanjahu betonte: "Ich bin bereit zu einer historischen Einigung mit den Palästinensern, die den Konflikt ein für alle Mal beendet." Es sei zwar legitim, Israel zu kritisieren, aber nicht, die einzige Demokratie in der Region an den Pranger zu stellen.

Mit Blick auf israelischen Siedlungsbau in den Palästinensergebieten machte die Kanzlerin erneut deutsche Sorgen deutlich. Merkel unterstützte Forderungen Israels nach Sicherheit vor Terror. Netanjahu rief zu harten Verhandlungen mit dem Iran über dessen Atomprogramm auf.