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Aufgespießt: Die moderne schwäbische Hausfrau Zwischen Kehrwoche und Spätzleschaber

21.03.2014, 01:17

Stuttgart (dpa) | Hätte man auf die schwäbische Hausfrau gehört, wäre die Finanzkrise jetzt kein Thema. "Man hätte hier in Stuttgart, in Baden-Württemberg, einfach nur eine schwäbische Hausfrau fragen sollen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel vor einigen Jahren. "Sie hätte uns eine ebenso kurze wie richtige Lebensweisheit gesagt, die da lautet: Man kann nicht auf Dauer über seine Verhältnisse leben."

Perfekt organisiert, gewissenhaft und vor allem sparsam - wohl kaum jemand kennt das Klischee nicht. An diesem Freitag wird sogar eigens der Welttag der Hauswirtschaft gefeiert. Aber stimmt das Bild noch?

Die Spurensuche beginnt bei einer, die es wissen muss. Ursula Knupfer ist die Chefin des württembergischen Hausfrauenbundes, quasi dem Zusammenschluss der schwäbischen Hausfrauen. "Deutsch und Hausfrau klingt ein bisschen altbacken. Wir überlegen schon, wie wir es hinkriegen, dass mehr junge Frauen zu uns kommen", erklärt Knupfer

Den Begriff schwäbische Hausfrau wollen die rund 30 Mitglieder neu definiert wissen. "Sie ist das Inbild der perfekten Frau, die der Kehrwoche hinterherrennt", sagt Verbandsmitglied Claudia Flemming. "Sie hat absolut nichts mit Business zu tun." Heute sei das anders: Die Vereinsmitglieder sind größtenteils berufstätig. Ist die schwäbische Hausfrau also in der Jetzt-Zeit angekommen? "Es geht gar nicht anders." Über die richtige Zubereitung der Spätzle streite sie aber genauso leidenschaftlich wie eh und je. "Das ist eine Glaubensfrage. Da hat jeder sein Hausrezept."