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Aufgespießt Die Bekehrung eines Hundemästers

Amerikanische Tierschützer kaufen Hunde, die in Südkorea für den Kochtopf bestimmt sind.

Von Alois Kösters 07.01.2015, 02:13

Tierliebhabern aus den USA ist es durch eine einmalige Entschädigungszahlung gelungen, einen südkoreanischen Hundemäster zu bewegen, von seinem schändlichen Tun abzulassen. Ja, er wird künftig nicht einmal mehr Schweinchen oder Kaninchen für den Kochtopf züchten, die den Tierliebhabern relativ egal gewesen wären. Nein, er hat den vermutlich blauäugigen Amerikanern versichert, dass er künftig Blaubeeren züchten wird. Dies hat die Nachrichtenagentur AFP zugleich mit der frohen Kunde vermeldet, dass die ersten aus dem Mastbetrieb des künftigen Beerenzüchters geretteten Hunde wohlbehalten in Alexandria im US-Bundesstaat Virginia eingetroffen sind und zur Adoption freigegeben werden.

Nicht vermeldet wurde, dass in Südkorea die alte Tradition, bei heißem Wetter ein scharfe Hundesuppe zu schlürfen, gerade ausstirbt. Garküchen mit entsprechenden Delikatessen rüsten auf Huhn und Rind um und auch der Mäster, der vom Saulus zum Paulus wurde, wird schon bessere Tage erlebt haben. Spötter könnten einwenden, dass in dieser Situation zahlungskräftige Kundschaft, die in Dollar bezahlt, gerade recht kommt. Die Humane Society International (HSI) will darüber hinaus eine Kampagne in Staaten wie China, Thailand oder Vietnam starten, wo Straßenköter immer noch den Speisezettel von eher wenig begüterten Proteinliebhabern bereichern. Ob die sich allerdings durch Appelle an ihre Menschlichkeit dazu bringen lassen, das preisgünstige gegen korrektes Fleisch einzutauschen, bleibt zweifelhaft. Auch in diesem Fall würden Entschädigungszahlungen sicher eher zu massenhaften Bekehrungen führen.