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Smoothies Püriertes Grün für Salatmuffel

Aus Mango, Feldsalat und Apfel lässt sich ein grüner Smoothie
herstellen. Diese Getränke werden beispielsweise Rheuma-Kranken
empfohlen, weil sie antientzündlich wirken.

Von Kerstin Singer 27.02.2015, 01:24

Magdeburg l Täglich fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu essen, schafft kaum jemand. Doch genau das wäre wichtig, um sich gesund zu ernähren, sagen Wissenschaftler. Nicole Lins, Ernährungsberaterin aus Magdeburg, weiß, wie dies doch gelingen kann: "Mit grünen Smoothies", rät sie. Dabei werden Obst und Gemüse püriert und getrunken. "Diese Mengen an frischen Sachen würde kaum jemand täglich zu sich nehmen", sagt sie. Manch ein Salatmuffel tut sich so auch leichter, grüne Rohkost zu essen.

Doch trotz ihrer flüssigen Form sind Smoothies keine Getränke, weil sie zu viele Kalorien haben. "Sie eignen sich gut als Zwischenmahlzeit", erklärt sie. Mixe man morgens auch noch Ballaststoffe wie Flohsamen oder Haferkleie dazu, könnten sie ein Frühstück ersetzen und auch länger satt machen. Weil in dem Obst aber immer viel fruchteigener Zucker stecke, seien Smoothies nicht zum Abnehmen geeignet.

Zunächst ist es ungewohnt, Früchte wie Äpfel, Bananen oder Beeren mit grünen Blättern wie Salaten, Blattspinat oder Kräutern zu mischen. Doch die Smoothies bekommen dadurch noch mehr Inhaltsstoffe. "Es geht um das Chlorophyll, das in den grünen Blättern steckt", erklärt Lins. Es soll die Bildung von roten Blutkörperchen fördern, antibakteriell wirken und vor der Bildung von Krebszellen schützen. Die wissenschaftlichen Belege dafür stehen allerdings noch aus. Inzwischen werden aber sogar Rheuma- und Gicht-Patienten grüne Smoothies empfohlen, weil sie antientzündlich wirken. Nicole Lins hat zwar noch keine Rheuma-Patienten damit behandelt, kann jedoch bestätigen, dass Krebspatienten eine Chemotherapie deutlich besser vertragen, wenn sie sich vollwertig ernähren. Weil der Geschmack von grünen Smoothies zunächst ungewohnt ist, rät sie, mit Feldsalat anzufangen, der mild-nussig schmeckt. "Eine Handvoll davon reicht", sagt sie.

Die grünen Blätter zuerst zerkleinern

Die Ernährungsberaterin wäscht die Blätter, reißt die untere Verdickung ab und püriert die Blätter mit etwas Wasser. Dann gelingt ein Smoothie auch mit einem Pürierstab, der wesentlich preiswerter als ein Hochleistungsmixer ist. Dann kommen das Fruchtfleisch eines Apfels mit Schale sowie eine reife Mango dazu. "Am besten ist es immer, Zutaten zu nehmen, die gerade Saison haben", sagt sie. Im Sommer könne man auch die Blätter von Babyspinat, Radieschen, Löwenzahn, Gänseblümchen oder sogar das Grün von Freilandmöhren verwenden. "Die ganz Harten mixen sogar Staudensellerie unter", sagt sie. Der intensive Geschmack sei allerdings nicht jedermanns Sache.

Grundsätzlich sollten es nicht mehr als drei bis vier Zutaten sein, davon zwei bis drei in Form von Obst. Für eine bessere Aufnahme der Inhaltsstoffe, insbesondere bei Rheuma-Patienten, sorge ein gutes Öl mit vielen ungesättigten Fettsäuren, am besten Leinöl, aber auch hochwertige Kokos- oder Pistazienöle passen.

Ronald Biemann, Ernährungsexperte von der medizinischen Fakultät der Universität Magdeburg, trinkt selbst gerne grüne Smoothies. "Täglich eine Mahlzeit damit zu ersetzen, ist sinnvoll", sagt er. Weil sie viele Ballaststoffe enthielten, machten sie auch lange satt. Mit geringem Obstanteil seien sie daher durchaus innerhalb einer Diät sinnvoll. Wichtig sei es, dass die Zutaten wirklich frisch seien. Auch sollten sie gleich getrunken werden. "Sie dürfen nicht lange bei Zimmertemperatur stehen, weil sie ein idealer Nährboden für Keime sind", erklärt Biemann.