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Internationale Tourismusbörse Reisebranche in Hochstimmung

Niedrige Arbeitslosigkeit, gute Konjunkturaussichten und sinkende Verbraucherpreise: Die Rahmenbedingungen für die Reisebranche könnten kaum besser sein. Wird 2015 ein Rekordjahr für den Tourismus?

Von Friederike Marx und Bernd Röder 03.03.2015, 01:30

Berlin (dpa) l Die Buchungen für die schönsten Wochen des Jahres laufen auf Hochtouren: Branchenexperten sagen dem Tourismus ein Topjahr voraus. "Die Aussichten sind so gut, wie wir sie noch nicht hatten", sagte Martin Lohmann von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) jüngst. Der FUR zufolge wollen die Deutschen 2015 unterm Strich für mehr Reisen mehr Geld ausgeben. Vieles deute darauf hin, dass die Reiseintensität 2015 das Niveau des Vorjahres übertreffen werde, prognostiziert auch die Stiftung Zukunftsfragen. Ganz ohne Sorgen ist die Branche allerdings nicht.

Bereits das Reisejahr 2013/2014 bescherte der Tourismusindustrie hierzulande Bestmarken. Die Reiseveranstalter erzielten dem Branchenverband DRV zufolge Rekorde bei Umsatz und Teilnehmerzahlen. Der Umsatz stieg um rund eine Milliarde Euro auf 26,3 Milliarden Euro - ein Plus von fast vier Prozent.

Auch in den Reisebüros ließ die Urlaubsfreude der Bundesbürger die Kassen klingeln. Dank der stabilen Konjunktur erwartet der DRV weiteres Wachstum auf hohem Niveau. Der erste Trend ist positiv: Die aktuellen Vorausbuchungen liegen über dem Vorjahresniveau.

Zwar haben die Buchungen für das wichtige Sommergeschäft 2015 im Januar etwas an Schwung verloren. Unter dem Strich steht nach einer Auswertung des Marktforschungsunternehmens GfK von Daten aus rund 1200 Reisebüros aber ein Umsatzplus von 5,4 Prozent.

Auch europaweit ist von Krisen nichts zu spüren: Die Europäer reisten im vergangenen Tourismusjahr so viel wie nie zuvor. Die Zahl der Auslandstrips stieg um drei Prozent und erreichte damit einen Rekordwert, so der ITB World Travel Trends Report, den IPK International im Auftrag der Reisemesse ITB, die am morgigen Mittwoch ihre Pforten in Berlin öffnet.

Die großen Trends für die diesjährige Sommersaison sind unverändert. Auf dem ersten Platz der Hitliste der Bundesbürger liegt Urlaub im eigenen Land, gefolgt von Spanien, Italien, der Türkei und Österreich. Knapp zwei Drittel aller Urlaubsreisen gehen der FUR zufolge jedes Jahr in eines dieser Länder.

Deutlich gestiegen ist die Nachfrage nach Griechenland und auch wieder Ägypten trotz der Krisen, wie die Veranstalter DER-Touristik und Alltours berichten. "Für Ägypten haben wir Flugkapazitäten nachgeordert", sagt eine Alltours-Sprecherin. Insgesamt laufe das Sommergeschäft gut. "Die Vorzeichen sind schon sehr gut", sagt auch eine Sprecherin von DER Touristik. Thomas Cook verkaufte bis Mitte Februar 41 Prozent der Sommerreisen und damit etwas mehr als im Vorjahr. Allerdings waren es vor allem die Briten, die eifrig die schönsten Wochen des Jahres planten. Branchenprimus Tui spricht von erfreulichen Buchungseingängen für den Sommer mit einem Anstieg der Durchschnittspreise um 2 Prozent.

Profitieren könnte die Branche auch vom Absturz des Ölpreises. "Mit dem derzeit niedrigen Ölpreis sinken die Kosten für Langstreckenflüge, so dass zum Beispiel Thailand und Vietnam stark werden könnten", sagt Ralph Schiller, Geschäftsführer der FTI-Group.