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Ausschreitungen bei Demos von Salafisten und Rechten in Wuppertal

15.03.2015, 07:14

Wuppertal - Bei Kundgebungen von Salafisten einerseits sowie Rechtsextremisten und Pegida-Bewegung andererseits hat es in Wuppertal Ausschreitungen gegeben. Die Pegida-Demonstration wurde am Samstag von der Polizei daraufhin gestoppt und vom Veranstaltungsleiter für beendet erklärt.

Zuvor hatten Vermummte Flaschen und Böller auf Polizisten geworfen. Zu Rangeleien kam es auch, als Polizisten die Teilnehmer einer parallelen Salafisten-Kundgebung durchsuchten.

Insgesamt waren nach Einschätzung der Polizei deutlich weniger als die erwarteten 3000 Demonstranten in der Stadt. Zu der Pegida-Kundgebung kamen rund 800 statt der erwarteten 2000 Menschen, darunter auch vermummte Neonazis und Hooligans. Bei den Salafisten waren es rund 200 statt der erwarteten 400 Teilnehmer. Zu Gegendemonstrationen kamen rund 2000 Menschen. Weit mehr als 1000 Polizisten waren im Einsatz, unter anderem mit Wasserwerfern.

Zeitgleiche Demonstrationen einer solch brisanten Mischung - Hooligans, Rechtsradikale, Islamisten und linke Autonome - hat es nach Polizeiangaben in Deutschland noch nicht gegeben. Schon vor Beginn gab es Rangeleien. Die Polizei verwehrte schließlich den Pegida-Veranstaltern aus Sicherheitsgründen den zunächst genehmigten Marsch durch die Stadt - worauf diese ihre Veranstaltung abbrachen. Hooligans versuchten danach vergeblich, eine Polizeisperre zu durchbrechen. Am Abend griffen Linksextremisten nach Polizeiangaben vier Pegida-Anhänger an und verletzten sie leicht.

Gegen die Salafisten-Kundgebung, bei der auch der radikale Prediger Sven Lau auftrat, protestierten tagsüber auch mehrere Hundert Gegendemonstranten abseits von Pegida, darunter viele Kurden. Vor der Synagoge kamen Bürger zusammen, um sie symbolisch zu schützen.

Ende Oktober 2014 war es bei einer Kundgebung der Gruppe "Hooligans gegen Salafisten" (Hogesa) in Köln zu schweren Krawallen gekommen. Salafisten hatten sich ihrerseits bereits 2012 in Solingen und Bonn Straßenschlachten mit der Polizei geliefert.