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Experten fordern besseren Schutz für Glücksspielsüchtige

15.03.2015, 08:17

Berlin - Die aktuellen Gesetze zum Schutz von Glücksspielsüchtigen greifen nach Meinung von Suchtexperten und Kommunen zu kurz. Es gebe "einen Flickenteppich an Gesetzen", sagte Ilona Füchtenschnieder von der Landeskoordinierungsstelle Glücksspielsucht in Nordrhein-Westfalen der dpa.

"Wir haben keine Einheitlichkeit. Vieles ist Ländersache, manches wird vom Bund geregelt." Der Bundesrat hatte vor vier Monaten eine neue Spielverordnung verabschiedet, die unter anderem eine Reduzierung der Automaten in Gaststätten von drei auf zwei vorsieht.

"Leider sind aber längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft worden", sagt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Stephan Articus. Auch für die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, greift das Gesetz zu kurz: "Am liebsten hätte ich gar keine Automaten mehr in Gaststätten."

Für Spielhallen und Glücksspiele sind die Länder dagegen größtenteils selbst zuständig. Als erstes Bundesland hat Hessen jüngst eine Sperrdatei eingeführt, in die sich Glücksspielsüchtige aufnehmen lassen können. Rheinland-Pfalz dürfte bald folgen. Rund 370 000 Deutsche zwischen 16 und 65 Jahren weisen laut der Bundesregierung ein problematisches Glücksspielverhalten auf.