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Terror-Miliz Mädchen aus Ostdeutschland vermutlich auf dem Weg zum IS

Sie sollen im Internet radikalisiert worden sein - zwei junge Frauen aus Sachsen-Anhalt und Thüringen. Sind sie womöglich schon im Machtbereich der Terrormiliz IS angekommen?

17.03.2015, 14:18

Sangerhausen/Erfurt (dpa/cm) | Deutsche Polizeibehörden suchen nach zwei ausgereisten Jugendlichen aus Sachsen-Anhalt und Thüringen, die sich vermutlich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien anschließen wollen. Auf diese Absicht deuteten die bisherigen Ermittlungen hin, teilte das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen-Anhalt am Dienstag in Magdeburg mit. Die 15-Jährige stammt den Angaben zufolge aus Sangerhausen (Landkreis Mansfeld-Südharz). Ihre 18 Jahre alte Begleiterin kommt aus Erfurt, wie das LKA Thüringen bekanntgab. Nach Angaben beider Behörden sind die zwei Anfang März in die Türkei geflogen und wurden seitdem als vermisst gemeldet.

Die Vermutungen, dass sich die beiden dem IS anschließen wollen, stützten sich auf Berichte von ihren Bekannten und Aktivitäten in sozialen Netzwerken, sagte der Sprecher des LKA Sachsen-Anhalt, Andreas von Koß. Seine Amtskollegin vom LKA Thüringen, Tina Büchner, ergänzte: "Dreh- und Angelpunkt war das Internet." Inwieweit die beiden Mädchen dort radikalisiert wurden, werde derzeit ermittelt.

LKA und Bundeskriminalamt kooperierten auf der Suche nach dem Duo, sagte von Koß. Die Beamten wollten herausfinden, ob die verschwundenen Jugendlichen möglicherweise in Gefahr sind. Es sei unklar, ob sie sich schon im IS-Gebiet aufhalten. Ziel sei es, sie nach Deutschland zurückzuholen. Es sei nicht ungewöhnlich, dass sich inzwischen auch Frauen und Minderjährige auf den Weg machen, um sich dem IS anzuschließen.

Im Zusammenhang mit der Ausreise der beiden Mädchen führt die Staatsanwaltschaft Gera ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland gegen Unbekannt. In dem Verfahren werden die beiden Mädchen jedoch als Geschädigte und nicht als Verdächtige betrachtet, sagte Sprecher Jens Wörmann. Die Ermittler wollten mit dem Verfahren an mögliche Hintermänner herankommen.