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Aufgespießt Beim Bügeltreff "Iron Men" sind Frauen unerwünscht

09.05.2015, 01:16

Frankfurt (dpa/os) l Rentner haben niemals Zeit, heißt es ja. Sie bauen sich eine Gartenlaube oder werden Vorsitzender im Kaninchenverein. Dass die Männer freiwillig die Bügelarbeit ihrer Frauen übernehmen, ist eher die Ausnahme. Die "Iron Men" (dt. Eisen-Männer) - eine Bügelgruppe für Männer - treffen sich einmal monatlich in der evangelischen Gemeinde Frankfurt-Griesheim.

Zwischen zwei und sechs Männer kommen dort regelmäßig mit Wäsche im Körbchen, um zu bügeln und zu schwatzen. "Das ist kein Kurs", beschwört Gerhard Pfahl, Gemeinde-Pädagoge und Initiator der Treffen. "Es geht darum, etwas gemeinsam zu unternehmen." Dass die Frauen nicht dabei sind, ist den meisten auch ganz recht. Frauen, die häufiger bügeln, hätten einen gewissen Dogmatismus, sagt einer. "Sie versuchen immer, den Männern das Bügeln beizubringen", sagt Pfahl. Hier gehe es um Bügel-Spaß und nicht um Höchstleistung.

Manche Frauen geben ihren Männern nur Geschirrtücher mit, weil sie ihnen nicht trauen. "Ich bügle nur meine Hemden. Meine Frau ist Krankenschwester. An ihre Arbeitskittel darf ich nicht ran", erzählt "Iron Man" Werner Watzig. Und Bügelfreund Claus Kronenberg - ein pensionierter Beamter - ergänzt: Er trage wie früher im Büro jeden Tag ein frisches Hemd. "Ich benutze ein Ärmelbrett, damit die Ärmel nicht oben glatt und unten faltig sind."

Die "Iron Men" sind schon richtige Bügelmeister geworden. Die einen sind Rundbügler, andere schwören auf das Flachbügeln. Von den Frauen bekommen sie inzwischen auch mal komplizierte Bügelaufgaben ins Körbchen gelegt: Blusen oder Bettwäsche.

Und was machen die Frauen, wenn der "Alte" bügelt? Bestimmt treffen sie sich alle in der Kneipe auf ein Bierchen zum Skatspielen.