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Post-Streik Paket- und Briefzustellung wird sich verzögern

09.06.2015, 01:17

Bonn (dpa) l Bei der Deutschen Post wird ab sofort gestreikt. Als Erste legten am Montagnachmittag bundesweit Beschäftigte in den Briefverteilzentren die Arbeit nieder. Wie die Gewerkschaft Verdi erklärte, begann der unbefristete Ausstand in Gießen, später in Berlin und Kassel sowie in Briefverteilzentren in Halle und Osterweddingen. In den kommenden Tagen sollen auch Briefträger und Paketboten einbezogen werden.

"Es wird zwangsläufig größere Berge an Briefen und Pakten geben", ist sich Verdi-Sprecher Jan Jurczyk sicher. Nach der Nadelstich-Taktik der vergangenen Wochen werde es nun darum gehen, "möglichst effizient" zu streiken und auch Wirkung zu erzielen. Einzelheiten ihrer Streiktaktik will die Gewerkschaft zunächst allerdings noch nicht bekanntgeben. Mit flächendeckenden Ausständen sei zunächst jedoch nicht zu rechnen, hieß es.

Nach sechs ergebnislosen Verhandlungsrunden ist die Stimmung auf beiden Seiten mehr als angespannt. Während Verdi offen über ein Imageproblem der Post durch eine "große Verunsicherung" der Beschäftigten und zunehmend "chaotischere" Betriebsabläufe spricht, kontert Post-Sprecher Dirk Klasen: "Das ist Unsinn."

Post lässt Verdi-Ultimatum verstreichen

In dem seit Monaten schwelenden Konflikt sieht die Gewerkschaft nun aktuell keinen Gesprächsbedarf mehr. Vergangene Woche hatte die Post ein Verdi-Ultimatum verstreichen lassen und sich damit den Zorn der Gewerkschaft zugezogen.

Welche Vorbereitungen der Konzern für die angekündigte Eskalation des Tarifkonflikts getroffen hat, wollte der Sprecher nicht verraten.

In dem Tarifkonflikt geht es um Bezahlung und Arbeitszeit für rund 140.000 Beschäftigte. Kern des Streits sind die angekündigten Sparmaßnahmen des Unternehmens mit dem Aufbau von 49 regionalen Gesellschaften für die Paketzustellung, bei denen rund 6000 Paketboten nicht mehr nach dem Haustarif der Post, sondern nach den oft niedrigeren regionalen Tarifverträgen der Logistikbranche bezahlt werden.