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Pflanzengift Glyphosat in Muttermilch nachgewiesen

27.06.2015, 01:05
ARCHIV - ILLUSTRATION: In der Milchküche und Frauenmilchsammelstelle einer Klinik werden am 04.06.2014 Milchflaschen für Frauenmilch und Ersatznahrung zur Ausgabe vorbereitet.  Foto: Arno Burgi/dpa (zu dpa: "Glyphosat in Muttermilch - Toxikologin fordert genauere Untersuchung" vom 26.06.2015) +++(c) dpa - Bildfunk+++
ARCHIV - ILLUSTRATION: In der Milchküche und Frauenmilchsammelstelle einer Klinik werden am 04.06.2014 Milchflaschen für Frauenmilch und Ersatznahrung zur Ausgabe vorbereitet. Foto: Arno Burgi/dpa (zu dpa: "Glyphosat in Muttermilch - Toxikologin fordert genauere Untersuchung" vom 26.06.2015) +++(c) dpa - Bildfunk+++ dpa-Zentralbild

Berlin (AFP) l Rückstände des umstrittenen Pflanzengifts Glyphosat sind bei einem Test im Auftrag der Grünen in Muttermilch nachgewiesen worden. In einer stichprobenartigen Untersuchung von 16 Muttermilch-Proben fanden sich in allen Rückstände des Unkrautvernichtungsmittels, wie die Grünen am Freitag in Berlin mitteilten. Die Konzentration des Pflanzengifts lag demnach in allen Proben über der für Trinkwasser zugelassenen Höchstgrenze.

Die Proben wurden von Müttern im Alter zwischen 30 und 39 Jahren entnommen, die alle keine Anwenderinnen von Glyphosat - beispielsweise Landwirtinnen - sind. Die Stichprobe erfolgte bundesweit von Mitte Mai bis Ende Juni. Auch im Urin der 16 Frauen fanden die Forscher hohe Rückstände des Pflanzengiftes.

"Die Ergebnisse zeigen vor allem eines: Glyphosat ist allgegenwärtig", erklärte Harald Ebner, Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik der Grünen im Bundestag. Er forderte die Bundesregierung auf, die Zulassung von Glyphosat auszusetzen, bis "die Gesundheitsrisiken dieses Gifts klar geklärt" seien.

Glyphosat ist weltweit einer der am meisten eingesetzten Wirkstoffe in Unkrautvernichtungsmitteln. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte es im März als "wahrscheinlich krebserregend" ein. Hingegen hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Anfang 2014 erklärt, Glyphosat sei weder krebserzeugend noch schädlich für das Kind im Mutterleib.