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Musik Auf der Suche nach dem Sommerhit

Welche Musik begleitet uns dieses Jahr am Strand, auf Open-Air-Partys oder in lauen Nächten auf dem Balkon? Eine Spurensuche.

Von Jenny Tobien 22.07.2015, 16:32

Berlin (dpa) l Jeder Sommer hat seinen eigenen Soundtrack. Lieder, bei denen wir uns im Herbst und Winter wehmütig an Strandurlaub und laue Nächte erinnern. Aber welche Musik läuft diese Saison beim Grillen, beim Autofahren mit offenen Fenstern, auf Poolpartys oder am Strand? "Der Elektrotrend der letzten Jahre setzt sich ganz klar fort", sagt Hans Schmucker von GfK Entertainment. Die Marktforscher aus Baden-Baden erstellen die offiziellen Deutschen Charts und verkünden jedes Jahr etwa Mitte August den Sommerhit.

Kaum wegzudenken ist derzeit der Song eines Hamburger Künstlers: Mehr als 30 Jahre nach dem Original von Chaka Khan legte Felix Jaehn mit Sängerin Jasmine Thompson "Ain`t Nobody (Loves Me Better)" im leichten elektronischen Sommergewand neu auf. "Er hat es geschafft, das Lied von seiner 80s-Zickigkeit zu befreien", schrieb Max Fellmann kürzlich im "Süddeutsche Zeitung Magazin".

Welche Version nun besser ist - Original oder Kopie, darüber lässt sich streiten. Klar ist: Jaehn und Thompson gelingt zumindest der Hit des Frühsommers. Ihr Remix steht im Mai und Juni acht Wochen auf Platz eins der Charts.

Und wie sieht es bei den Radiosendern aus? "Bei uns hat \'Are You With Me` von den Lost Frequencies das mit Abstand größte Potenzial auf den Sommerhit", sagt Kopel. Der chillige, rhythmische Sound mit eingängigen Deep-House-Elementen sei perfekt. Auch bei Spotify spiegelt sich der Elektrotrend wider: Der meistgestreamte Song von Sommeranfang (21. Juni) bis Mitte Juli ist "Lean On" (Major Lazor), dahinter kommen das "Ain`t Nobody"-Cover sowie Avicii mit "Waiting For Love".

Aber was sind eigentliche die Kriterien für einen Sommerhit? Die Marktforscher von GfK Entertainment erwarten eine eingängige Melodie, einen einfachen Text, tanzbaren Rhythmus, gute Laune und einen Künstler, der "vorher noch keinen (großen) Erfolg" hatte und es auch "aus eigener Kraft", also etwa ohne Fußball-WM oder Eurovision Song Contest in die Hitliste schafft. Die Chance auf einen deutschsprachigen Gewinnersong ist in den Augen der Marktforscher diesmal eher gering.