Papst gönnt Protz-Bischof eine Auszeit

Rom/Frankfurt (epd) l Papst Franziskus hat Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst von seinen Aufgaben entbunden. Er soll vorerst eine Auszeit außerhalb seiner Diözese nehmen, teilte der Vatikan am Mittwoch mit. Zur Verwaltung des Bistums berief der Heilige Stuhl vorzeitig den neuen Limburger Generalvikar Wolfgang Rösch. Kirchenexperten sehen in der Entscheidung des Papstes nur einen Zwischenschritt. Eine endgültige Entscheidung über die Zukunft des in die Kritik geratenen 53-jährigen Bischofs steht damit noch aus. Eine Rückkehr nach Limburg sei unwahrscheinlich, hieß es.

Rösch war Anfang des Monats zum Nachfolger des in den Ruhestand tretenden Limburger Generalvikars Franz Josef Kaspar ernannt worden. Der bisherige Wiesbadener Stadtdekan sollte seinen Dienst zunächst erst zum 1. Januar antreten. Rösch wird nach der Entscheidung des Heiligen Stuhls nun ab sofort in Abwesenheit von Tebartz-van Elst die Diözese verwalten.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, begrüßte die Entscheidung. Damit "wird ein Raum eröffnet, um in dieser Situation zur inneren Ruhe zurückzufinden und eine neue Gesprächsbasis zu schaffen".

In Limburg sei es "zu einer Situation gekommen, in welcher der Bischof, seinen bischöflichen Dienst zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausüben kann", hieß es in der auf Deutsch verfassten Vatikanerklärung. Nach dem Besuch von Kardinal Giovanni Lajolo im September hatte die Deutsche Bischofskonferenz, gemäß einer Vereinbarung zwischen dem Bischof und dem Limburger Domkapitel, eine Kommission eingesetzt, die den Bau des umstrittenen Bischofssitzes seit vergangenen Freitag prüft. Man wolle die Ergebnisse abwarten.

Das bayerische Benediktiner-Kloster Münsterschwarzach und das Bistum Würzburg wiesen Gerüchte zurück, Tebartz-van-Elst werde in der Abtei seine verordnete Auszeit nehmen.