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Präsident Gauck fordert Ökumene "von unten"

30.05.2014, 01:17

Regensburg (dpa) l Bundespräsident Joachim Gauck hat die Christen unterschiedlicher Konfessionen erneut zu mehr Zusammenarbeit in der Ökumene ermutigt. "Da helfen Befehle von oben wenig", sagte er am Donnerstag beim Katholikentag in Regensburg. "Das muss von unten wachsen." Gauck hatte bereits bei der Eröffnung des katholischen Laientreffens am Mittwochabend eine stärkere Zusammenarbeit der christlichen Kirchen angemahnt.

Das Staatsoberhaupt besuchte am Donnerstag auf der Kirchentagsmeile die Stände von "Missio" und "Renovabis" und würdigte deren Wirken. Die katholischen Organisationen kümmern sich unter anderem um Projekte in Osteuropa und Afrika. Bei einer Podiumsdiskussion ermutigte Gauck die Menschen zu mehr gesellschaftlichem Engagement. "Was mich am meisten besorgt, ist eine grassierende Gleichgültigkeit."

Auch der Mainzer Kardinal Karl Lehmann forderte die zwei großen Kirchen auf, bei politischen Debatten über ethische Fragen gemeinsam Stellung zu beziehen. Er beobachte, dass es in letzter Zeit Risse in den Positionen zur Bioethik gebe, sagte er. Auch innerhalb der evangelischen Kirche gebe es unterschiedliche Positionen. Generell forderte der Kardinal, in der Ökumene die Suche nach einem "differenzierten Konsens" nicht aufzugeben. "Wir sind heute nicht selten in der Gefahr, eine Ökumene ohne theologischen Tiefgang zu betreiben."