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Überfall auf Gasfabrik Ein Toter bei islamistischem Anschlag in Frankreich

Frankreich bleibt im Fadenkreuz islamistischer Terroristen. Bei einem Anschlag auf ein Werk für Industriegase stirbt ein Mensch.

26.06.2015, 10:38
dpatopbilder epa04819550 Emergency personnel work at the scene of a suspected Islamist attack, outside a factory in Saint-Quentin-Fallavier, southern France, 26 June 2015. At least one death and multiple injuries were reported 26 June in a suspected Islamist attack at a chemicals factory in south-eastern France, according to French media. EPA/MAXIME JEGAT +++(c) dpa - Bildfunk+++
dpatopbilder epa04819550 Emergency personnel work at the scene of a suspected Islamist attack, outside a factory in Saint-Quentin-Fallavier, southern France, 26 June 2015. At least one death and multiple injuries were reported 26 June in a suspected Islamist attack at a chemicals factory in south-eastern France, according to French media. EPA/MAXIME JEGAT +++(c) dpa - Bildfunk+++ EPA

Saint-Quentin-Fallavier (dpa) | Knapp ein halbes Jahr nach den Mordanschlägen auf "Charlie Hebdo" in Paris ist Frankreich erneut von einer islamistisch motivierten Bluttat erschüttert worden. Bei dem Anschlag auf ein Werk für Industriegase wurden am Freitag bei Lyon ein Mensch getötet und mindestens zwei Personen verletzt.

Nach Berichten französischer Medien fanden Ermittler einen enthaupteten Körper und einen Kopf. Der Kopf sei mit arabischen Aufschriften bedeckt an einem Zaun entdeckt worden. Neben ihm sei eine islamistische Fahne entdeckt worden.

Augenzeugen berichteten der von einer schweren Explosion gegen 9.50 Uhr auf dem Gelände von Air Products. Der oder die Attentäter sollen mit einem Auto eine Sperre zum Eingang der Fabrik durchbrochen haben. Auf dem Gelände rammte das Auto dort stehende Gasbehälter.

Ein mutmaßlicher Täter wurde festgenommen. Nach einem möglichen zweiten Attentäter werde gefahndet, berichtete die Regionalzeitung "Dauphiné Libéré".

Präsident François Hollande, der zum Zeitpunkt des Anschlags beim EU-Gipfel in Brüssel war, kündigte seine Rückkehr nach Frankreich für den Nachmittag an. Nach Angaben von Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sollte am Nachmittag das Sicherheitskabinett tagen.

Nach der Explosion rückten Feuerwehr und Polizei an. Es soll sich nicht um einen Werksmitarbeiter handeln. "Dauphiné Libéré" zitiert Augenzeugen, wonach ein Mann mit mehreren Islamistenflaggen in den Händen Gasbehälter geöffnet und zur Explosion gebracht habe. Im Sender BFMTV berichteten Augenzeugen, die Umgebung des Werks sei evakuiert worden.

Regierungschef Manuel Valls ordnete verstärkte Überwachung aller potenziell gefährdeten Objekte in der Region an. Innenminister Bernard Cazeneuve fuhr umgehend zum Tatort.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) zeigte sich nach dem Anschlag in Frankreich besorgt. "Das ist etwas, was uns besonders bewegt", sagte de Maizière in Mainz. Gerade in Fragen der Sicherheit hingen Deutschland und Frankreich eng zusammen. De Maizière sagte: "Deutschland (ist) nach wie vor in einer erstzunehmenden Bedrohungslage." Die Zahl sogenannter Gefährder sei so hoch wie nie. Das Bundeskriminalamt (BKA) befinde sich in einem "engen Austausch" mit den französischen Stellen, teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin mit.

(FILE) epa04552530 Police set up a security perimeter near Porte de Vincennes in Eastern Paris after a gunman allegedly opened fire and took hostages in a Hyperkasher shop on the border of Paris and its suburb Sain-Mande, France, 09 January 2015. According to several media reports, hostages were seen leaving a kosher grocery shop in the east of Paris. The hostage held in the industrial zone north of the capital is also freed and unharmed, after near-simultaneous raids by the police. EPA/IAN LANGSDON (zu: "Anschläge von Islamisten in Frankreich") +++(c) dpa - Bildfunk+++
(FILE) epa04552530 Police set up a security perimeter near Porte de Vincennes in Eastern Paris after a gunman allegedly opened fire and took hostages in a Hyperkasher shop on the border of Paris and its suburb Sain-Mande, France, 09 January 2015. According to several media reports, hostages were seen leaving a kosher grocery shop in the east of Paris. The hostage held in the industrial zone north of the capital is also freed and unharmed, after near-simultaneous raids by the police. EPA/IAN LANGSDON (zu: "Anschläge von Islamisten in Frankreich") +++(c) dpa - Bildfunk+++
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