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Blutiger Tahrir-Platz Von Gerald Semkat Mubaraks letztes Gefecht

03.02.2011, 04:27

Ägyptens Präsident hat die Schlägertrupps aufmarschieren und die Provokateure rufen lassen. Sie sorgten gestern dafür, dass auf dem Tahrir-Platz in Kairo Blut floss. Was tags zuvor millionenfacher friedlicher Protest war, schlug um in bürgerkriegsähnliche Zustände. Da wurden Erinnerungen wach an den Juni 1989, als die chinesische Führung in Peking Proteste der Demokratiebewegung blutig erstickte.

Mubaraks Botschaft an sein Volk ist eindeutig: Ihr könnt wählen zwischen Chaos und Ruhe. Ohne mich werdet Ihr im Chaos untergehen. Mubarak verfolgt mit seinem letzten Gefecht zwei altbewährte Rezepte. Erstens: Unsicherheit schüren. Zweitens: Teilen und herrschen. Ob diese Rechnung am Ende aufgeht, hängt sehr davon ab, wie sich das Militär verhält. Offenbar scheint es gespalten zu sein zwischen dem Gehorsam gegenüber dem Staatschef und der Loyalität zum Volke. Der Ruf des Oppositionspolitikers el Barradei, die Armee möge die Demonstranten schützen, fordert Parteinahme. (Politik)