Michael Bock zur Rücktrittswelle bei den Grünen: Kurswechsel steht bevor

Tabula rasa bei den Grünen: Nach dem enttäuschenden Wahlergebnis ist die Führungsriege um Claudia Roth, Renate Künast und Jürgen Trittin abgetreten. Zu viele Fehler gab es im Wahlkampf: Die Grünen wurden als Steuererhöhungspartei mit Bevormundungs-Attitüden (Veggie Day) wahrgenommen. Die Pädophilie-Debatte setzte den unrühmlichen Schlusspunkt unter einen vermurksten Wahlkampf.

Die Partei steht vor einem Neuanfang, inhaltlich und personell. Der alte Streit zwischen Realos und Linken über den Kurs der Partei wird neu ausbrechen. Äußerungen von Ex-Außenminister Joschka Fischer, der die Grünen-Spitze scharf angriff, lassen unschöne Debatten erwarten. Wohin steuern die Grünen? Es ist davon auszugehen, dass der von Trittin verordnete Linkskurs korrigiert wird - behutsam hin zur Mitte. Das Vorbild sitzt in Baden-Württemberg: Dort ist der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann erfolgreich - mit einer betont bürgerlichen und wirtschaftsfreundlichen Politik.